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Unabhängigkeit

Maggie Entenfellner: "Der Wechsel kann Beziehungen zerstören"

Aus der "Tierecke" vor den Vorhang: Das Gemüt der Tierschützerin, Journalistin und Moderatorin verfinsterte sich scheinbar grundlos - bis sie auf ihren Körper hörte.

Manchmal verliert man sich.  Manchmal traut man sich selbst nicht mehr über den Weg, ist unglücklich, weinerlich und wütend, ohne einen wirklichen Grund. Und das macht einen wahnsinnig. Das Leben ist doch so schön, oder? Gerade in meinem Fall bin ich sehr dankbar, wie es sich gestaltet. Ich darf beruflich wie privat aus dem Vollen schöpfen und meine große Liebe zu Tieren auszuleben. Helfen zu dürfen, wo Hilfe gebraucht wird, ist sehr erfüllend. Gerade erst haben mein Mann und ich bei einem Würstelstand eine junge Taube gerettet. Mir ist bewusst: Vielen bedeutet das nichts, sie wundern sich vielleicht sogar darüber. In unserer Partnerschaft jedoch ist es eben nicht egal, wie es anderen geht. Egal ob Mensch oder Tier. 

Ich gebe immer 100% - warum mein Körper nicht? 

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Und das ist auch ein gutes Stichwort: Partnerschaft.  Seitdem ich meinen Mann Rainer vor 24 Jahren kennengelernt habe, sind wir unzertrennlich. Wir haben eine gemeinsame Tochter von 20 Jahren sowie zwei Hunde und zwei Katzen, und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Er ist mein bester Freund, ein absoluter Traummann und meine größte Stütze. Zusammen haben wir auch schon Krisen gemeistert: Aufgrund einer Insulin-Resistenz gestaltete sich unsere Familienplanung sehr schwierig. Denn die kann dazu beitragen, dass sich das Gewebe in den Eierstöcken verändert, was die Wahrscheinlichkeit von Fehlgeburten erhöht. Und das war auch bei mir der Fall, mehrmals – ein langer, schwieriger, trauriger Prozess.  

Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass mein Körper auch „fehlbar“ ist, dass er nicht immer so tut, wie der Geist will. Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer 100 Prozent gebe, dass ich viel von mir verlange, niemanden zur Last fallen mag und nicht für die Ruhe geboren bin. Trotzdem habe ich sie gefunden, finden müssen, sonst wäre meine Tochter heute nicht auf der Welt. Dank schulmedizinischer Unterstützung und Akkupunktur hat sich unser Wunsch schließlich erfüllt – mein Mann war während des ganzen Prozesses mit allen Ups and Downs immer an meiner Seite.  

Nach außen hin funktionierte ich perfekt. Und war doch verzweifelt. 

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Seiner kompromisslosen Liebe sollte ich mir also mehr als sicher sein. Und doch war ich es nicht mehr. Ein Gefühl der Leere, des Ungeliebtseins, des Unglücks schlich sich in mein Leben – und wurde immer schlimmer. Ich war abwechselnd wütend und traurig, litt deshalb unter einem schlechten Gewissen – ein Teufelskreis. Nach außen jedoch – da schien alles perfekt zu laufen. Ich ließ mir nichts anmerken und funktionierte in allen beruflichen Belangen tadellos. Und wie sah es innen aus? Mein Mann war verzweifelt, ich wusste ihm nicht zu helfen, mir schon gar nicht. Diese Ohnmacht wollten wir durchbrechen und entschlossen uns zu einer Paartherapie. Gleich nach der ersten Stunde meinte die Beraterin, dass sie mich gerne allein sprechen würde. Und wies mich auf etwas hin, dass mir niemals in den Sinn gekommen wäre: War ich etwa im Wechsel?  

Hormonersatztherapie: Als würde sich ein grauer Schleier lichten

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Ein Blutbild später: ja, ich war es. Mit damals 46 sogar mitten drinnen. Ich beschloss auf einen Körper zu hören und setzte neben dem gewohnten Sport und der Einnahme auf meine Bedürfnisse zugeschnittenen Supplements auch auf die Hormonersatz-Therapie. Mein Arzt beriet mich eingehend, erklärte mir die Risiken, die Vorteile und vielen positiven Veränderungen, die durch bioidente Hormone im Körper passieren, und siehe da: Nach wenigen Tagen war ich wie ausgewechselt.  

Es fällt mir schwer zu beschreiben, wie drastisch diese Veränderung war – als wäre ein grauer Schleier von mir abgefallen. Der Himmel war plötzlich wieder blau, ich konnte endlich meinen Gefühlen wieder trauen. Und meine Beziehung fand wieder ins Lot, glücklicherweise – denn mein Mann, der hatte so gar nichts für meinen Zustand können. Seitdem höre ich auf meinen Körper. Regelmäßiges Monitoring des Hormonspiegels und der Vitalwerte gehört dazu. Wenn ich merke, dass mein Wohlbefinden ins Wanken gerät, lasse ich mich gleich untersuchen. Nicht nur, weil ich nie wieder in diese dunkle Phase meines Lebens zurückfallen möchte, sondern will mir bewusst geworden ist, dass ich jetzt auch den Grundstein für ein glückliches und gesundes Alter lege.  

Mehr Verständnis für die „psychische“ Peri-Menopause

Älter werden, das ist vielleicht nicht unbedingt ein Zuckerschlecken, aber es bringt einen dazu, sich mehr mit sich seinen Bedürfnissen auseinander zu setzen, dafür bin ich dankbar. Ich bin immer ein sehr disziplinierter Mensch, aber ich bin gnädiger mit mir geworden. Ich muss jetzt nicht immer nur funktionieren, ich lasse mich Mensch sein – und das verberge ich nicht mehr.  Aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion habe ich seit meiner Jugend ein schwieriges Verhältnis zum Thema Ernährung, wollte immer lieber schlank als satt sein. Heute kann ich auch mal lockerlassen und genießen.  

Und ich habe gelernt, dass es mir guttut, offen darüber zu reden, was mir passiert ist. Ich bin mir sicher: ich bin damit nicht allein. Warum auch immer: Die Wechseljahre und ihre Auswirkungen sind weder in der gesellschaftlichen Mitte noch im medizinischen Bewusstsein angekommen. Frauen in der Lebensmitte bekommen kein Verständnis in dieser hormonellen Umbruchsphase. Ich hatte Glück mit meinem Arzt, ein anderer hätte mir vielleicht Psychopharmaka verschrieben, ohne auf mein Geburtsdatum oder gar auf meinen Hormonstatus zu schauen. Ich möchte, dass dieses Privileg allen Frauen, die unter den Symptomen des Wechsels leiden, zukommt. Auch jenen, die es sich vielleicht nicht leisten können, von Experte zu Experte zu pilgern oder teure Supplements zu kaufen. Frauengesundheit betrifft doch nicht nur die Pubertät und die Schwangerschaft. Frauengesundheit – vor allem ab 45, 50 – muss ohne Tabu angegangen werden, und zwar ganzheitlich.  

Zugeben, was uns plagt – verraten, was uns stärkt

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Nicht immer hat es nur körperliche Auswirkungen, wenn man in die Peri-Menopause kommt, auch psychische Probleme sind es wert, erspürt und gelöst zu werden. Um seelisch fit zu bleiben oder wieder zu werden, gibt es viele Möglichkeiten – manche aus der Schulmedizin, manche aus der Alternativmedizin. Und etliche Lösungswege eröffnen sich durch ehrliche Gespräche und dem Gefühl, mit seinen Problemen nicht allein zu sein. Auch deshalb schildere ich euch offen, was mir passiert ist. Wir Frauen müssen uns dringend vom ewigen Perfektionszwang lösen. Er macht uns krank. 

Manchmal frage ich mich, wie viele Ehen jährlich scheitern, weil nicht in Betracht gezogen wird, dass die Frau unter den psychischen Belastungen des Wechsels leidet. Denn wenn man sich selbst nicht lieben kann, dann ist man auch nicht liebenswert. Ein trauriger Gedanke. Solange Sprachlosigkeit und mangelhafte medizinische Beratung noch bestehen, müssen wir uns selbst helfen. Als Frauen endlich das ewige Konkurrenzdenken und argwöhnische gegenseitige Beurteilen durchbrechen und aufeinander zugehen. Uns mit wichtigen Informationen und Empfehlungen versorgen. Zugeben, was uns plagt, verraten, was uns stärkt. Denn verbittert und grantig alt zu werden – das ist wirklich nicht erstrebenswert. Sehr wahrscheinlich haben wir nur ein einziges Leben – also kämpfen wir doch um unser Glück! 


*Ihr wollt Maggies Tierschutz-Projekte unterstützen? Die „Krone Tierecke“ kümmert sich seit Jahren um notleidende Tiere. Mit den Spendengeldern können heimatlose Vierbeiner vermittelt, Heime und Tierschutzvereine unterstützt sowie Tierhalter:innenn in Not die Kosten für Veterinär und Futter ersetzt werden. Hier (LINK https://www.krone.at/376746) geht zu allen wichtigen Informationen! 


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