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Wechselsymptome

Trockene Augen in den Wechseljahren: Warum brennt jedes Blinzeln?

Brennen, Sandkorn-Gefühl, müdes Sehen? In den Wechseljahren sind trockene Augen häufig. Hier erfährst du, was dahintersteckt – und wie du Beschwerden spürbar linder

Fühlst du dich, als hättest du feinen Staub im Auge? Besonders abends, nach Stunden am Bildschirm oder beim Autofahren in der Dämmerung? Als würde jemand mit Schmirgelpapier über deine Augäpfel reiben. Jeder Lidschlag kratzt. Die Augen brennen. Das Sehen wird unscharf – und nach ein paar Mal Blinzeln wieder klarer. Willkommen im Club der trockenen Augen. 

Eine Studie mit mehr als 3.500 Frauen zeigt: 57 Prozent der Frauen nach der Menopause haben trockene Augen, verglichen mit 53 Prozent davor. Du bist also nicht überempfindlich. Deine Augen sind in den Wechseljahren. Die gute Nachricht: Du kannst viel selbst tun. 

Warum werden die Augen in den Wechseljahren trockener? 

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Stell dir deine Augen wie ein fein abgestimmtes System vor. Drei verschiedene „Schmierstoffe“ sorgen als Tränenfilm dafür, dass alles geschmeidig läuft: 

  • Die Schleimschicht (Muzinschicht) ist die innerste Schicht und sorgt dafür, dass der Tränenfilm auf der Hornhaut haftet. 
  • Die Wasserschicht (Tränenflüssigkeit) macht den Großteil aus, versorgt dein Auge mit Nährstoffen und hält es sauber. 
  • Die Fettschicht (Lipide) sitzt ganz außen und wird von den sogenannten Meibom-Drüsen in den Augenlidern produziert. Sie ist wie ein unsichtbarer Schutzfilm, der verhindert, dass deine Tränen zu schnell verdunsten.  

Mit sinkendem Östrogenspiegel verändern sich die Schleimhäute – auch jene der Augenoberfläche. Denn die Wasser- und Lipidproduktion sind östrogenabhängig, erklärt Prof. Dr. Jan Lammer, Oberarzt an der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der Medizinischen Universität Wien, im Gespräch mit Wechselweise: In den Wechseljahren ist die Fettschicht häufiger geschwächt. Deine Tränen verdunsten schneller. Dein Auge wird „durstig“. Altersweitsichtigkeit kommt oft zeitgleich, ist aber hormonunabhängig. Allerdings fühlt es sich so an, als würde alles auf einmal aus dem Ruder laufen. 

Trocken oder müde? Woran du merkst, dass deine Augen trocken sind 

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Wir hören oft von „müden Augen“. Doch deine Augen sind keine Muskeln, die vom Schauen erschöpfen. Wenn Blinzeln und kurze Pausen kaum helfen, wenn das Brennen beim konzentrierten Blick zunimmt – ob beim Lesen, am Bildschirm, beim Handarbeiten oder Autofahren –, steckt fast immer Trockenheit dahinter. 

Normal blinzelst du 15 bis 20 Mal pro Minute. Bei konzentrierter Arbeit nur noch 5 bis 7 Mal. Dein Tränenfilm wird nicht erneuert und verdampft einfach. Deine Augen trocknen aus. 

Und nein, der Computer ist nicht schuld. Nicht der Bildschirm macht deine Augen trocken, sondern die Konzentration, erklärt Dr. Lammer. Ob du am Laptop sitzt, nähst oder stundenlang liest – jede konzentrierte Arbeit reduziert die Blinzelfrequenz. 

Die typischen Symptome von trockenem Auge 

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  • Sandkorngefühl 
  • Brennen und Stechen, besonders abends 
  • Rötungen und Entzündungen 
  • Tränende Augen (Reflextränen, die aber nicht nachhaltig benetzen) 
  • Morgens bekommst du die Augen kaum auf 
  • Verschwommenes Sehen, das nach Blinzeln besser wird 
  • Kontaktlinsen fühlen sich an wie Glasscherben 

Was hilft sofort – ohne großen Aufwand? 

  • Richtig befeuchten – und zwar oft genug: Befeuchtende Augentropfen halten oft nur eine Stunde lang auf der Augenoberfläche. Ein bis zweimal tropfen ist definitiv zu wenig. Das ist so, als würdest du nur zum Frühstück und zum Abendessen ein Glas Wasser trinken – und dich mittags über Durst wundern. Also: Mindestens 4 bis 5 Mal täglich tropfen, gerne auch öfter. Und – keine Angst vor Abhängigkeit! Problematisch sind diesbezüglich nur die sogenannten „Weißmacher“-Tropfen. Sie machen deine Augen zwar kurz schön weiß, dann kommt es allerdings zum Rebound – knallrote, noch trockenere Augen. Ein Teufelskreis beginnt.
  • Raumluft befeuchten: Ein Luftbefeuchter, besonders im Schlafzimmer und im Büro, reduziert die Verdunstung enorm. Je feuchter die Luft, desto weniger Flüssigkeit verdunstet aus deinen Augen. Mit höherer Luftfeuchtigkeit schläfst du besser – und morgens kratzen die Augen nicht mehr so höllisch.
  • Wärme für die Lidränder: Zweimal täglich einen leitungswasserheißen Waschlappen für ein bis zwei Minuten auf die geschlossenen Augen legen. Danach die Lidränder sanft ausstreichen. Wie Butter, die bei Wärme weicher wird, fließt das Meibom-„Fett“ besser. Deine Schutzschicht wird wieder dicker. 

Achtung! Nur heißes Wasser aus der Wasserleitung. Kein Tee, keine Kräuter. Tee kann allergische Reaktionen auslösen und die Augen noch mehr reizen. Eine Alternative sind wiederverwendbare Heat-(Schlaf)Masken. 

  • Lebensstil: Viel trinken! Zudem unterstützen Omega-3-Fettsäuren deine Lipidschicht. Rauchen hingegen verschlechtert Trockenheit massiv und erhöht zudem das Risiko für Grauen Star, Grünen Star und Makuladegeneration. 

Trockenes Auge und Kontaktlinsen – eine problematische Kombination 

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Vielleicht trägst du seit vielen Jahren Kontaktlinsen. Sie sind ein Teil von dir und ein Teil deines Looks. Mit trockenen Augen wird das Tragen von Linsen oft mühsam, die Verträglichkeit sinkt. 

Gleichzeitig kommt die Altersweitsichtigkeit. Viele Frauen werden damit gezwungenermaßen wieder zu Brillenträgerinnen – das ist emotional oft härter als gedacht. 

Was sind mögliche Lösungen bei Sehschwäche? 

  • Spezielle Augentropfen für Kontaktlinsenträgerinnen – funktionieren okay, aber nie perfekt 
  • Gleitsichtbrille – die klassische Lösung 
  • Refraktiver Linsentausch – eine um einige Jahre vorgezogene Graue-Star-OP mit Multifokallinsen. Das klingt heftig, wird aber immer beliebter. Mittlerweile ist die Operation ein Routineeingriff. 

Die Wechseljahre verändern auch Augendruck und Hornhautdicke 

Eine Metaanalyse zeigt: In den Wechseljahren passieren zwei Dinge parallel: 

  • Dein Augendruck steigt leicht (um ca. 2-2,5 mm Hg) 
  • Deine zentrale Hornhaut wird dünner (um ca. 5 Prozent) – und stabilisiert sich dann wieder 

Warum das problematisch ist: Eine dünnere Hornhaut fühlt sich beim Draufdrücken weicher an. Deshalb misst der Augenarzt einen niedrigeren Druck, obwohl er in Wahrheit höher ist. Bleibt der Druck zu lange über 20-21 mm Hg, kann sich ein Glaukom (Grüner Star) entwickeln. Der Druck quetscht deinen Sehnerv langsam ab, was im schlimmsten Fall zu Erblindung führt. 

Wie es dazu kommt: Das sogenannte Trabekelwerk (Abflussgewebe für die innere Augenflüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser) und die Hornhaut haben östrogensensitive Rezeptoren. Sinkt der Östrogenspiegel, wird das Trabekelwerk steifer und undurchlässiger – das Kammerwasser fließt schlechter ab. Gleichzeitig wird das zelluläre Gerüst der Hornhaut beeinträchtigt, sie lagert weniger Flüssigkeit ein und wird dünner. 

Deshalb solltest du ab 40 Jahren regelmäßig den Augendruck messen lassen. Bei Grenzwerten (19-21 mm Hg) oder auffälligem Sehnerv lohnt eine einmalige Messung der Hornhautdicke – sie dient als Korrekturfaktor. 

Wann solltest du zum Augenarzt? 

In einem ersten Schritt hol dir befeuchtende Augentropfen und tropfe konsequent vier bis fünf Mal täglich – oder auch öfter – ein. Kommt es nach zwei bis drei Wochen trotz richtiger Anwendung zu keiner Besserung, dann solltest du einen Augenarzt konsultieren. 

Sofort zum Arzt bei: 

  • Dauerhafter Rötung 
  • Starken Schmerzen 
  • Lichtempfindlichkeit 
  • Sehverschlechterung 
  • Anhaltenden Kontaktlinsenproblemen 
  • Grenzwertigem Augendruck oder Glaukom in der Familie 

Der Augenarzt kann mittels spezieller Tests klären, welche Schicht des Tränenfilms fehlt. Mögliche Lösungen sind:  

  • lipidhaltige Tropfen, wenn das Fett fehlt 
  • entzündungshemmende Medikamente bei starker Reizung 
  • Tränenpunktstöpsel. Das sind kleine Silikon- oder Kollagen-Plugs, die den Tränenabfluss blockieren. 

Brauchst du beim Trockenen Auge eine Hormonersatztherapie? 

Eher nicht. Nur wegen der Augen wird selten eine Hormonersatztherapie verschrieben. Die Augen sind in den Wechseljahren lästig trocken, aber nicht krankhaft trocken, betont Dr. Lammer. Wenn deine Augen allerdings völlig außer Kontrolle geraten und nichts hilft, könnte auch eine rheumatische Erkrankung dahinterstecken. Diese treten oft erstmals bis Ende 40 auf. Dann arbeiten Augenarzt, Gynäkologe und Rheumatologe zusammen. 

Können trockene Augen gefährlich werden? 

Theoretisch ja, praktisch selten. Werden deine Augen extrem trocken, wird die Oberfläche spröde und rissig. Im schlimmsten Fall können sich in den geschädigten Bereichen Keime bilden – Infektionen drohen. 

Doch bevor das passiert, ist dein Leidensdruck schon so hoch, dass du längst beim Arzt bist. Deine Augen brennen Tag und Nacht – das hältst du nicht aus. Und dann ist noch immer genug Zeit, um irreversible Schäden zu verhindern, beruhigt Dr. Lammer. Ohne Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Rheuma sind trockene Augen in den Wechseljahren nervig und belastend, aber nicht gefährlich. 

Dein Plan für spürbar ruhigere Augen 

  • Morgens und abends: 1-2 Minuten warme Kompresse, Lidränder sanft ausstreichen 
  • Tagsüber: Mindestens 4-5 Mal eintropfen 
  • Nachts: Luftbefeuchter nutzen 
  • Ernährung: Viel trinken,  
  • Omega-3 einbauen, Rauchen vermeiden 
  • Check: Wird es nach zwei bis drei Wochen nicht klar besser, dann ab zum Augenarzt 

Fazit  

Trockene Augen in den Wechseljahren sind häufig – und du kannst viel dagegen tun. Genau wie bei Hitzewallungen oder Schlafstörungen gibt es Lösungen. Augentropfen werden vermutlich dein täglicher Begleiter. Das ist ein kleiner Preis für das Wohlgefühl entspannter Augen. Mit konsequenter Pflege, kleinen Alltagskniffen und gezielter Abklärung bekommst du wieder klare, „frische“ Sicht. Spätestens jetzt ist es also an der Zeit, dass du dich um deine Augen besonders gut kümmerst. 

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