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Wechselsymptome

Kopfschmerzen in den Wechseljahren: Was Migräne­attacken verursacht

Werden Frauen von Migräneattacken heimgesucht, passiert das häufig rund um die Monatsblutung und auch in den Wechseljahren. Eine Ursache wurde kürzlich geklärt.

An Migräne leiden 6 bis 8 % der Männer – und mehr als doppelt so viele Frauen. Kürzlich haben Berliner Wissenschaftler einen hormonabhängigen Grund für die besonders häufigen Schmerzattacken bei Frauen identifiziert: die vermehrte körpereigene Produktion des Entzündungsbotenstoffs CGRP, der auch als Ansatzpunkt modernster Migränemedikamente dient.

„Frauen sind dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer. Besonders zahlreiche und heftige Attacken erleben sie rund um die Regelblutung, aber auch bei Eintritt in die Wechseljahre. Dagegen verbessern sich die Symptome in vielen Fällen während der Schwangerschaft, und auch mit Abschluss der Menopause werden die Migräneattacken seltener. Dass Hormonschwankungen mit Migräne in Zusammenhang stehen, ist also seit Langem bekannt“, erklären die Experten an der Berliner Universitätsklinik Charité. Was aber die genaue Ursache ist, blieb bislang ungeklärt.

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Die deutschen Neurologen haben kürzlich in der Fachzeitschrift Neurology ihre aktuellen Erkenntnisse zu der offenen Frage veröffentlicht. Aus Tierversuchen war bereits bekannt, dass Schwankungen von weiblichen Hormonen – insbesondere von Östrogen – zu einer verstärkten Freisetzung des Entzündungsbotenstoffs CGRP im Gehirn führen, erklärt die Studienleiterin Dr. Bianca Raffaelli vom Berliner Kopfschmerzzentrum.

Erhöhter CGRP-Spiegel verursacht Kopfschmerzen

CGRP steht für „Calcitonin Gene-Related Peptide“ und ist eine körpereigene Substanz, die bei Migräne vermehrt ausgeschüttet wird und die Blutgefäße im Gehirn stark erweitert. Dadurch entsteht eine Entzündungsreaktion. An 180 Probandinnen prüfte die Forschungsgruppe, ob der Zusammenhang zwischen weiblichen Hormonen und der Ausschüttung von CGRP auch beim Menschen besteht. Dazu bestimmten die Wissenschaftler bei Migränepatientinnen zweimal im Verlauf des Zyklus den CGRP-Spiegel im Blut, und zwar während der Monatsblutung und zum Zeitpunkt des Eisprungs.

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Ein Vergleich mit Frauen ohne Migräne belegte: Während der Menstruation ist die Konzentration an CGRP bei Migräne-Betroffenen deutlich höher als bei den gesunden Probandinnen. „Wenn also der Östrogenspiegel zur Einleitung der Periode sinkt, schütten die Migränepatientinnen vermehrt CGRP aus“, so Bianca Raffaelli.

Bei Frauen, die die „Pille“ einnahmen, zeigten sich diese hormonell bedingten Schwankungen nicht, betont die Berliner Neurologin: „Tatsächlich kann die Einnahme der Pille und das Ende der Wechseljahre manchen Migränepatientinnen Linderung verschaffen. Wie aber aus unserer Studie ersichtlich wird, gibt es auch Frauen, die auch ohne Hormonschwankungen Migräne bekommen. Wir vermuten, dass bei ihnen andere Prozesse im Körper eine Rolle bei der Entstehung einer Attacke spielen. Denn CGRP ist nicht das einzige entzündliche Peptid, das Migräne auslösen kann.“

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Die Ergebnisse der Studie könnten für die Behandlung der Migräne von Frauen Auswirkungen haben. Seit einigen Jahren gibt es neu zugelassene Wirkstoffe gegen den CGRP-Mechanismus in der Migräneentstehung. In Entwicklung sind gegenwärtig auch oral einzunehmende Arzneimittel, die sich direkt gegen CGRP oder seine Rezeptoren richten.

Welche modernen Medikamente wirken gegen Migräne?

Zur Vorbeugung der Migräne stehen aktuell mehrere Medikamente zur Verfügung – darunter auch der Wirkstoff Fremanezumab. Das Medikament wird einmal monatlich oder alle drei Monate als Injektion unter die Haut mit einer Fertigspritze oder einem Fertigpen verabreicht.

Der Neurologe PD Dr. Charly Gaul vom Kopfschmerzzentrum Frankfurt präsentierte kürzlich eine Studie, in der Fremanezumab im klinischen Alltag untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die Substanz gut vertragen wird. Bei mehr als der Hälfte der Personen kam zu einer mindestens 50 %igen Reduktion der monatlichen Migränetage (MMT) über sechs Monate.

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Neue Daten gibt es außerdem aus der deutsch-österreichischen Studie FINESSE. 1.000 Patientinnen und Patienten wurden mit Fremanezumab behandelt. Die Auswertung ergab eine mindestens 50 %ige Reduktion der monatlichen Migränetage über sechs Monate bei 47 % der Betroffenen mit chronischer Migräne und bei 58 % mit episodischer Migräne. Diese Daten belegten die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Fremanezumab im klinischen Alltag, resümierte Neurologe Gaul.

Fremanezumab ist zugelassen für Erwachsene, die an mindestens vier Tagen im Monat an Migräne leiden. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen, wenn bisherige Therapien mit anderen Medikamenten zu keiner wirksamen Vorbeugung von Migräne geführt haben.

Teilnahme an Studie mit CGRP-Antikörpern

Betroffene Frauen können übrigens aktuell (Stand März 2023) am Wiener AKH an einer Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von CGRP-Antikörpern zur Vorbeugung von Migräne teilnehmen.
Bei Interesse kontaktieren Sie die Kopfschmerzambulanz für weitere Informationen:  kopfschmerz@meduniwien.ac.at

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