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Hormone

Östrogene: Welche Rolle sie in den Wechseljahren spielen

Östrogene übernehmen viele wichtige Funktionen. Der zunehmende Östrogenmangel ab den Wechseljahren führt zu typischen Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafproblemen.

Die Östrogene, auch Estrogene genannt, sind neben Progesteron die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Sie werden vor allem in den Eierstöcken gebildet, aber auch die Nebennieren-Rinde und sogar das Fettgewebe sind an der Produktion weiblicher Hormone beteiligt. Zudem bilden die Hormondrüsen der Frau in geringerem Ausmaß auch männliche Hormone, die sogenannten Androgene, zu denen das Testosteron gehört. Die Bildung der Sexualhormone wird über ein übergeordnetes Hormon-Kontrollzentrum im Gehirn, dem Hypothalamus und der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), gesteuert.

Gibt es verschiedene Östrogene?

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Die verschiedenen Östrogenformen, die im Körper gebildet werden, sind

  • Östron (Estron)
  • Östradiol (Estradiol), das die weitaus stärkste Wirkung hat, und
  • Östriol (Estriol).

Die Grundsubstanz für alle Östrogene ist übrigens (das lebensnotwenige) Cholesterin. Aus diesem Fett-Baustoff werden in den Nebennieren die Vorstufen aller Geschlechtshormone (Östrogene, Progesteron und Testosteron) gebildet. Diese Östrogenvorstufen aus der Nebenniere werden dann vor allem in den Eierstöcken, aber auch in anderen Gewebearten, wie z. B. im Fettgewebe, zu Östradiol (genauer zu 17-?-Östradiol) umgebaut.

GUT ZU WISSEN: Die kleinen Nebennieren liegen beidseits jeweils oberhalb der Nieren, sie zählen zu den Haupthormondrüsen im Körper und produzieren neben den Sexualhormonen u.a. auch die Stress-Hormone Cortisol und Adrenalin.

Was bewirken Östrogene im Körper einer Frau?

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  • Östradiol ist insbesondere für die Ausbildung der weiblichen Geschlechtsmerkmale das Wachstum der Geschlechtsorgane – Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, Schamlippen und Brust – verantwortlich.
  • Das Hormon fördert zudem das Längenwachstum bei Mädchen und den Fetteinbau an den für die weibliche Figur typischen Stellen.
  • In der ersten Zyklushälfte (Östrogenphase) sorgt Östradiol für ein Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, sodass die dünne Schleimhaut des Uterus nach der Regelblutung wieder aufgebaut wird.
  • Eine weitere Aufgabe der Östrogene ist es zudem, den weiblichen Körper sowohl psychisch als auch physisch dafür vorzubereiten, dass es zu einer Schwangerschaft kommen kann.
  • Östradiol ist auch für die Temperaturregulation zuständig und verbessert das Gedächtnis, es unterstützt das Immunsystem und hält die Blutgefäße
  • Zudem wirken Östrogene förderlich auf die Produktion von Serotonin und andere Botenstoffe im Gehirn und damit stimmungsaufhellend und antidepressiv.
  • Bei manchen Frauen kommt es unter dem Einfluss von Östrogen zu vermehrten Wassereinlagerungenim Gewebe, dies äußert sich z.B. durch zyklisch auftretende Spannungsgefühle in der Brust.

Wie wirkt sich Östrogenmangel aus?

Kein Wunder also, dass sich der (natürliche) Östrogenmangel mit zunehmendem Alter negativ auf die Gesundheit auswirken kann und etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt aber auch Thrombosen und Schlaganfälle erhöht.

Meistens macht sich der Östrogenmangel in den Wechseljahren, etwa um das 50. Lebensjahr, bemerkbar. Die Spiegel der Sexualhormone und besonders der Östrogene sinkt bei Frauen, sobald die Tätigkeit der Eierstöcke abnimmt. In Folge kommt es häufig zu den typischen Wechseljahr-Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit bis hin zu depressiven Verstimmungen.

Mögliche Folgen eines Östradiolmangels sind:

Ein zu niedriger Östradiolwert abseits der Wechseljahre kann z.B. durch Autoimmunerkrankungen, eine Beeinträchtigung der Eierstöcke oder eine Funktionsstörung der Hypophyse, in letzterem Fall häufig durch Stress, Extremsport oder auch Magersucht bedingt sein.

Weiterlesen: 34 Symptome der Wechseljahre

Ein Tabuthema: Vulvovaginale Atropie als Folge von Östrogenmangel

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Der zunehmend sinkende Östrogen-Spiegel führt auch zu einem „Gewebeschwund“ von Vagina und Vulva, der als vulvovaginale Atrophie bezeichnet wird. In der Folge leiden Frauen in der Menopause häufig an Scheidentrockenheit, vaginalem Juckreiz, Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, aber auch häufigen Blasenentzündungen.

Weiterlesen: Scheidentrockenheit und Blasenentzündung: Das urogenitale Menopausensyndrom ist vermeidbar.

Was sind bioidente Östrogene?

Eine besondere Rolle bei der Behandlung von hormonellen Störungen bzw. Mangelzuständen spielen bioidente Hormone. Sie werden häufig bei der Hormonersatz-Therapie, z. B. bei Frauen mit Wechseljahrbeschwerden, eingesetzt, da sie natürlichen Ursprungs und mit den körpereigenen Hormonen identisch sind. Sie sind somit im Vergleich zu nicht bioidenten Hormonen auch nebenwirkungsärmer.

Nicht bioidente Hormone hingegen ahmen die Wirkung körpereigener Hormone nur nach, sie unterscheiden sich aber in ihrer chemischen Struktur von den köpereigenen Hormonen. Ethinyl-Östradiol beispielsweise ist ein häufig eingesetztes nicht-bioidentes Östrogen. Es hat eine stärkere Wirkung als das körpereigene Östradiol und wird zur Hemmung des Eisprungs in der Anti-Baby-Pille eingesetzt.

Bei den bioidenten Östrogenen, die bei der Hormonersatztherapie zum Einsatz kommen, ist vor allem das Östradiol gemeint, das im weiblichen Körper selbst hergestellt wird. Die genaue chemische Bezeichnung ist 17-?-Östradiol.

Weiterlesen: Pflanzliche, bioidentische, synthetische Hormone: Was sind die Unterscheide?

Wie entsteht bioidentes Östrogen?

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Der Rohstoff für bioidentes Östrogen ist Diosgenin. Die Hauptquelle für Diosgenin ist die wilde Yamswurzel, es kommt aber auch in Bockshornklee vor. Es gibt viele verschiedene Yamsarten, die hauptsächlich in den Tropen wachsen. Im Labor wird das Diosgenin in wenigen einfachen Syntheseschritten zum humanidenten Hormon 17-?-Östradiol umgewandelt.

Bioidentes Östrogen aus der Apotheke, das ärztlich verschrieben wird, ist durch den standardisierten Herstellungsprozess genormt und in seiner Wirkung somit beständig, sicher und qualitativ hochwertig. Stellt die Ärztin/der Arzt fest, dass eine menopausale Hormontherapie angezeigt ist, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.

Wie wird bioidentes Östrogen angewendet?

Die einfachste und häufigste Form der Östrogen-Therapie ist die sogenannte transdermale Anwendung, also das Auftragen der Substanz als Gel oder Creme auf die Haut. Ein besonderer Vorteil der Anwendung über die Haut ist das Umgehen der Leber als Stoffwechselorgan. Bei der Zufuhr als Tablette erreichen das Östrogen auf seinem Weg durch den Körper die Leber früher als ihren eigentlichen Wirkort. In der Leber wird dann der größte Teil des oral zugeführten Östrogens umgewandelt und ausgeschieden, bleibt also wirkungslos.

Östrogentherapie in den Wechseljahren

Die aktuellen medizinischen Leitlinien, das sind die offiziellen Therapie-Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften, empfehlen die Anwendung von bioidentem Östradiol und Progesteron bei jenen Frauen, die anhaltend unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen bzw. weiteren starken Wechseljahrbeschwerden leiden, d.h. in ihrem Alltag durch diese Symptome deutlich eingeschränkt sind.

Da die menopausale Hormontherapie nicht generell für alle Frauen geeignet ist, muss sie unbedingt unter ärztlicher Aufsicht stattfinden. Bei Frauen mit Brustkrebs oder hohem Brustkrebsrisiko, Lebererkrankungen oder bestimmten Herzerkrankungen raten die Fachgesellschaften eher davon ab, Hormone einzusetzen.

Weiterlesen: Wann eine Hormontherapie bei Wechselbeschwerden sinnvoll ist

Östrogen wird selten allein verschrieben

In der Regel wird Östrogen (Östradiol) in Kombination mit Progesteron verschrieben.

  • 17-?-Östradiol. Es lindert die Beschwerden und baut das östrogenabhängige Gewebe (Gebärmutterschleimhaut, Brustdrüsen, Scheidenschleimhaut) auf. Östradiol wird zumeist täglich als Gel aufgetragen.
  • Das Gelbkörperhormon Progesteron. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut sich nicht zu hoch aufbaut und hat u.A. auch eine zyklusregulierende Wirkung. Progesteron wird zumeist als Kapsel eingenommen.

Bei Beschwerden, die mit der vulvovaginalen Atrophie zusammenhängen, werden zusätzlich Östriol-Scheidenzäpfchen oder Salben zum Auftragen auf die Scheidenschleimhaut verschrieben.

Bei Hormon-Ersatztherapie sind regelmäßige weitere Vorsorge-Termine beim Frauenarzt angeraten, empfohlen werden sie zunächst vierteljährlich, dann halbjährlich.

Weiterlesen: Bioidente Hormonersatztherapie: Was du dazu wissen solltest

Weiterlesen: Deine Periode spinnt? Was Progesteron­mangel damit zu tun hat

Weiterlesen: ?Hormonchaos in der Lebensmitte: Schilddrüse oder Wechsel - oder beides?

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