Haare grau werden lassen: So wird der Ansatz weniger sichtbar

Immer mehr Frauen entscheiden sich für natürlich graues Haar und wollen mit dem Färben aufhören. Doch wie geht man in der Übergangszeit mit dem oft unschönen Nachwuchs um? Wir haben drei Profis gefragt, wie wir am besten sanft ergrauen. Vor allem wollten wir wissen, wie sich dank geschicktem Styling ein radikaler Kurzhaarschnitt vermeiden lässt. 

Gibt es einen bestimmten Typ Frau, dem graue Haare stehen? Und: Wer sollte die Finger davon lassen? 

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Viola Landsky: Die Wirkung von grauen Haaren hängt nicht unbedingt vom Geschlecht ab, sondern von vielen Faktoren, darunter dem Hautton, der Gesichtsform und den persönlichen Vorlieben. Es gibt also keinen bestimmten „Typ Frau“, dem graues Haar steht. Graues Haar kann bei Frauen jeden Alters und jeden Typs gut aussehen.  

Die Entscheidung, graue Haare zu tragen oder nicht, ist eine persönliche Wahl. Einige Frauen entscheiden sich bewusst dafür, ihre grauen Haare zu zeigen und sehen darin eine natürliche und elegante Ästhetik. Andere bevorzugen es, ihre grauen Haare zu färben oder zu kaschieren, um ein jugendlicheres Aussehen zu bewahren oder einfach weil es ihnen besser gefällt. 

Hannes Steinmetz: Die natürliche eigene Haarfarbe, der individuelle Grauanteil ist etwas Einzigartiges und steht jeder Frau. Allerdings werden weiße Haare instinktiv mit Alter assoziiert und daher muss man gefühlvoll abwägen, wie man wahrgenommen werden und wirken möchte.  

Helmut Maier: Pauschal kann man das nicht sagen. Wie bei allen gewählten Farben oder eben grauem Haar muss das Gesamtbild stimmig sein. Passt es zum Typ, dem Hautton? Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man unbedingt die Expertise einer Stylistin, eines Stylisten einholen. Ein Profi kann z.B. durch bestimmte Behandlungen unerwünschte Gelbtöne neutralisieren und durch bestimmte Techniken ein harmonisches Gesamtbild erzielen.

Mit welchen Styling-Tricks lässt sich ein grauer Ansatz kaschieren? 

Viola Landsky: Haaraccessoires sind eine Möglichkeit, um den Ansatz zu verdecken und vom grauen Haar abzulenken. Diese Styling-Tricks können den Ansatz aber natürlich nicht dauerhaft entfernen, sondern nur vorübergehend kaschieren. Das Kaschieren eines grauen Ansatzes erfordert ein wenig Kreativität und einige Styling-Tricks. Doch es finden sich immer Möglichkeiten. 

Hannes Steinmetz: Zum Kaschieren gibt es ein microfeines Farbpulver – ähnlich einem Lidschatten – mit dem man herausgewachsene Ansätze wunderbar abdecken kann. Das Puder hält gut bis zur nächsten Haarwäsche. Möchte man etwas Haltbareres – empfehle ich ein Glazing – eine bis in die tieferen Haarschichten wirkende Pflegebehandlung – im Salon durchführen zu lassen. Das verleiht einen unglaublichen Glanz, der bis zu 30 Haarwäschen hält. 

Helmut Maier: Mit texturierten Looks kann man den grauen Ansatz gut kaschieren. Das sind Looks, wo ich keinen Scheitel sehe: Etwa ein gelockter und sehr durchgestufter Haarschnitt mit Stirnfransen. Oder man trägt das Haar zu einem hohen Zopf oder Dutt gebunden – dann sieht man zwar den grauen Ansatz, den Übergang zu den dunklen Längen und Spitzen dafür nicht mehr so intensiv. 

Wann raten Sie zu einem radikalen Kurzhaar-Schnitt? 

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Viola Landsky: Ein Kurzhaarschnitt kann eine großartige Option für Frauen mit grauem Haar sein. Man kommt schneller an sein Ziel. Bevor eine Frau sich für einen Kurzhaarschnitt entscheidet, sollte sie sich aber von einer Friseurin oder einem Friseur beraten zu lassen. 

Hannes Steinmetz: Ich rate zu einem radikalen Kurzhaarschnitt, wenn man auf der Suche nach einer unkomplizierten Frisur ohne viel Aufwand ist. Oder auch wenn sich das Leben – durch welche Umstände auch immer – radikal verändert hat und man einen selbstbestimmten Neuanfang wagen möchte. 

Helmut Maier: Wenn jemand jahrelang gefärbt hat, einen längeren grauen Ansatz hat und nun unbedingt einen grauen Look möchte. Aber natürlich nur wenn es zum Typ passt. Ein Pixie, also ein durchgestufter Shortcut, bietet sich in diesem Fall an und ist aktuell auch sehr im Trend. 

Abseits von Styling und Short-Cut – gibt es Tönungen oder Färbetechniken, die den Übergang erleichtern? 

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Viola Landsky: Man kann temporäre Haarfärbeprodukte wie Ansatzsprays oder Ansatzpuder verwenden, die speziell entwickelt wurden, um einen grauen Ansatz zu kaschieren. Diese Produkte werden auf den Ansatz aufgetragen und halten bis zur nächsten Haarwäsche.  

Hannes Steinmetz: Da gibt es viele bewährte Methoden. Wichtig ist zu wissen, dass man Harr nicht weiss färben kann. Der Experte oder die Expertin begleitet aber gerne und behutsam bei der Realisierung des Farbwunsches. Manchmal helfen zarte Farbsträhnen, um den herauswachsenden Ansatz unsichtbarer zu machen. Manchmal helfen strahlende hellblonde Mechen, die einen harmonischen Übergang zum Weiß herstellen. Und dann gibt es noch die fabelhafte Technik der Grauveredelung mit True Grey von Wella Professionals. 

Helmut Maier: Wir bieten Grauhaarveredelungen und Grauhaarkaschierungen an. Bei diesen Behandlungen kann man unerwünschte Gelbtöne verschwinden lassen, unterschiedliche Nuancierungen ausgleichen, harmonische Salz/Pfeffer Effekte erzielen und Übergänge natürlich verlaufend gestalten. Der Mix zwischen Naturfarbe und weißen Haaren wird dadurch viel natürlicher und der Gesamtlook erscheint kräftiger und voller. Diese Farbgebung waschen sich wieder aus und es entsteht kein Nachwuchs. 

Was kann man tun, wenn einige Haarpartien wenig Weißanteil haben und andere viel? 

Viola Landsky: Man kann Highlights (hellere Strähnchen) oder Lowlights (dunklere Strähnchen) in unterschiedlichen Grau- oder Blondtönen setzen, um das graue Haar besser mit dem pigmentierten Haar zu verblenden. Dadurch wird der Kontrast zwischen den Haarfarben weniger auffällig. 

Hannes Steinmetz: Da hilft die auswaschbare Farbpflegebehandlung True Grey, denn damit kann man die Farbe glänzend ausgleichen. Oder man zaubert in die weißen Partien dunkle Lowlights mit der passenden Coloration. 

Helmut Maier: Die oben erwähnten Grauhaarveredelung bzw. Kaschierung können hier angewendet werden. Am besten lässt man sich von einer Stylist:in beraten. 

Haben Sie noch einen Pflegetipp für zuhause, damit graues Haar schön glänzt? 

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Viola Landsky: Silber Shampoo und Silber Treatment von Blondme – damit wirkt weißes Haar strahlender. Und zwischendurch Feuchtigkeit spendendes Shampoo und Treatment. 

Hannes Steinmetz: Glanz entsteht in jedem Haar ganz von allein – wenn es ihm gut geht und es gesund ist. Ergraut das Haar, ändert sich der Bedarf an Feuchtigkeit. Genau wie die Haut, die mit zunehmendem Alter einfach mehr Zuwendung braucht. Mit Hilfe einer speziellen Analyse stellen wir ein individuelles Pflegeritual zusammen. Das beginnt beim passenden Shampoo, geht weiter mit der richtigen Feuchtigkeitspflege oder Spülung und endet bei einer Empfehlung zu Styling und Finish-Produkten. 

Helmut Maier: Mit einem Silvershampoo waschen. Es entfernt unerwünschte Gelbtöne. Und mit Chroma ID pflegen. Das ist eine Intensivmaske mit direktziehenden Pigmenten, die den gewünschten Farbton wieder auffrischt. Als Finish Produkt den Sparkler von OSIS+ verwenden. Er verleiht den Haaren wunderschönen Glanz. 

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