Wechsel-Talk: Nina Ruge über Hormonersatz und Healthy Longevity
"Alles wird gut" lautete ihr Leitspruch als Moderatorin. Als Autorin hat sie sich dem Thema Longevity verschreiben. Ein Gespräch über Hormone und ihre präventive Wirkung.
In den letzten Jahren hat sich Nina Ruge intensiv dem Thema Healthy Longevity – also gesunder Langlebigkeit – gewidmet. Foto: Nina Maria Glahe
Ab morgen jünger! ist ein SPIEGEL-Bestseller und ein umfassender Ratgeber für alle, die gesund und vital älter werden möchten. Foto: Heyne Verlag
Sie ist eine der bekanntesten Journalistinnen und Moderatorinnen Deutschlands – und seit vielen Jahren auch profilierte Autorin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Moderation des ZDF-Magazins 'Leute heute' – mit ihrem optimistischen Leitsatz Alles wird gut wurde sie zur festen Größe im TV. In den letzten Jahren hat sich Nina Ruge intensiv dem Thema Healthy Longevity – also gesunder Langlebigkeit – gewidmet. Ihr aktuelles Buch 'Ab morgen jünger!' (Heyne Verlag, März 2025) ist ein SPIEGEL-Bestseller und ein umfassender Ratgeber für alle, die gesund und vital älter werden möchten. Darin präsentiert sie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Altersforschung und zeigt auf, wie Ernährung, Bewegung, Schlaf, die Hormonersatz-Therapie oder epigenetische Verjüngung das biologische Altern beeinflussen können. 'Es' ?reiht sich ein in eine Serie von Büchern mit denen Ruge das Thema gesunde Langlebigkeit populärwissenschaftlich aufbereitet, zu ihren weiteren Werken zählen 'Altern wird heilbar'(2020),'Verjüngung ist möglich' (2021), 'Das Verjüngungskochbuch' (2022) und 'Der Verjüngungsplan' (2023). Alle Bücher kombinieren wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Tipps für den Alltag – Grund genug nachzufragen, wie es ihr selbst mit dem Älterwerden ergeht.
Frau Ruge, Sie sind heute 68. Wenn Sie zurückblicken: Wie war Ihr Leben vor dem Wechsel?
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Ich habe mich schon lange vor meinem eigenen Wechsel mit medizinischen Themen beschäftigt – etwa in der Phoenix-Sendung Wissenschaftsforum Petersberg oder in meinen populärwissenschaftlichen Büchern, in denen ich gemeinsam mit Experten über ein gesundes Immunsystem geschrieben habe. Das Thema Wechseljahre und Hormon-Ersatztherapie (HET) kam für mich ab dem 50. Lebensjahr ganz selbstverständlich ins Blickfeld. Ich hatte das große Glück, einen sehr guten Frauenarzt zu haben, der mich früh aufgeklärt und begleitet hat. Richtig intensiv beschäftigt habe ich mich mit HET und dem Thema Healthy Longevity aber erst in den letzten fünf Jahren – im Rahmen meiner Buchreihe dazu.
Gab es denn bestimmte Symptome oder Beschwerden, die Sie erlebt haben?
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Ganz ehrlich: nein. Es gibt nichts zu berichten. Keine Beschwerden, keine psychischen Themen – es hat sich einfach nichts verändert. Ich hatte großes Glück.
Wie haben Sie das gesellschaftlich erlebt – gab es Reaktionen aus dem Umfeld?
Ich war früh gut informiert, habe HET niedrigdosiert eingesetzt und offen mit anderen Frauen darüber gesprochen – und das war's. Es gab keine unangenehmen Reaktionen, keine blöden Bemerkungen. Im Gegenteil: Ich hatte das Gefühl, andere Frauen waren eher dankbar für ehrliche Informationen.
Heute sprechen Sie sehr offen über HET und gesundes Altern. Warum ist Ihnen das wichtig?
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Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie viel Power in einer fundierten HET steckt. Und je tiefer ich mich eingearbeitet habe, desto mehr wurde mir klar: Diese Therapie hat eine enorme präventive Wirkung gegen viele Alterskrankheiten. Deshalb setze ich mich inzwischen bewusst für mehr Aufklärung ein.
Wie geht es Ihnen heute, körperlich und seelisch – nach rund 17 Jahren HET?
Ich fühle mich großartig! Klar – ich brauche heute etwas mehr Zeit zur Regeneration. Aber all das, was mir der Hormonspezialist Prof. Johannes Huber aus Wien damals über HET erzählt hat, habe ich selbst erlebt: Kein Brainfog, keine Hitzewallungen, kein Haarausfall, kein Diabetes, ein starkes Immunsystem, keine Schlafstörungen - Ich bin überzeugt davon.
Wie reagiert Ihr Umfeld auf Ihre Offenheit?
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Durchaus gemischt. Die alte WHI-Studie und ihre inzwischen widerlegte Aussagekraft spuken immer noch in vielen Köpfen herum. HET wird leider oft ideologisch diskutiert – fast wie ein Glaubenskrieg. Aber ich beteilige mich nicht an hitzigen Debatten. Die Studienlage ist eindeutig. Jede Frau muss selbst entscheiden, ob sie glauben – oder wissen will.
Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich oder jungen Frauen heute raten?
Eine kompetente Frauenärztin suchen, die langfristig begleitet. Ab 40 ruhig und aufmerksam erste Veränderungen beobachten – und den Hormonspiegel regelmäßig checken lassen. Frühzeitig, niedrig dosiert mit HET beginnen. Wer sich mit den aktuellen Studien beschäftigt, entdeckt eine Welt spannender Möglichkeiten.
Worin liegt für Sie der Unterschied zwischen Healthy Longevity und dem sogenannten Jugendwahn?
Healthy Longevity bedeutet, die gesunde Lebensspanne zu verlängern – nicht einfach nur das Leben an sich. Es geht um Prävention, um Lebensqualität im Alter. Mit einer rein optischen Fixierung auf Jugend hat das nichts zu tun.
Frauen urteilen oft hart über andere Frauen. Wie sehen Sie das?
Gerade Social Media ist ein Hexenkessel, auch wenn er oft nett verpackt ist. Ich folge dort nicht irgendwelchen Influencerinnen, sondern orientiere mich an Webinaren, Podcasts und Newslettern von echten Expert:innen.
Frauen über 50 bekommen langsam mehr Sichtbarkeit. Was müsste sich noch verändern?
Medien, die Träume verkaufen, brauchen junge Gesichter. Frauen über 50 oder 60 eignen sich da nicht als Projektionsfläche für makellose Schönheit. Es macht keinen Sinn, sich diesem Wettbewerb zu stellen. Es gibt genug Foren, in denen Alter keine Rolle spielt – und das ist gut so.
Und zuletzt: Was ist für Sie das Schöne am Älterwerden?
Dass wir uns nicht mehr so viel beweisen müssen. Goethe hat das so schön gesagt: ... um im Vollen, Guten, Schönen resolut zu leben. Ich persönlich liebe den Ausdruck Agile Aging – das trifft es für mich.
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