Tanz' durch die Wechseljahre: Warum Bewegung zu Musik so gesund ist
Die Generation 40plus tummelt sich neuerdings wieder am Dancefloor. Dahinter steckt ein äußerst gesunder Trend: Tanzen stärkt gerade im Wechsel unseren Geist und Körper.

Der Trend zu Tanzveranstaltungen speziell für Mittelalte ist gerade im deutschsprachigen Raum unübersehbar. Immer mehr Clubs und Locations bieten Formate an, die früher beginnen als üblich und ebenso früh sehr gut besucht sind – immerhin wollen Menschen in der Lebensmitte tags darauf ausgeruht (und möglichst unverkatert) wieder mitten im Leben stehen. Beispiele dafür sind die Eventreihen wie Shorty Fourty und Discofux – das frühe Clubbing für Erwachsene in Wien, die 40 plus Partys in Berlin und Hamburg oder die die Tanznacht 45+ in Zürich und anderen Schweizer Städten. Von cool bis klassisch – so unterschiedlich die Partys auch sein mögen, sie alle bieten eine entspannte Atmosphäre, in der Gleichgesinnte und Gleichaltrige gemeinsam feiern können, meistens zu einer Musik, die sie aus Zeiten kennen, in den die Knochen noch nicht schmerzten.
Shake it off: So gesund ist Tanzen in den Wechseljahren
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Apropos Schmerzen: Wie wir wissen, durchläuft der Körper einer Frau in den Wechseljahren tiefgreifende Veränderungen, die sich sowohl physisch als auch psychisch bemerkbar machen können. Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gelenksschmerzen, Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit sind keine Seltenheit. Um diesen Herausforderungen aktiv zu begegnen, bietet Tanzen eine hervorragende Möglichkeit – und das aus gleich mehreren Gründen:
Tanzen & Gehirnleistung: Schutz vor kognitivem Abbau
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Der britische Neurowissenschaftler Peter Lovatt, bekannt als Dr. Dance, forscht seit Jahren zu den positiven Effekten des Tanzens. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte er, dass der Hippocampus von Tanzmuffeln schneller schrumpft – ein Bereich im Gehirn, der für das Gedächtnis und die Orientierung verantwortlich ist. Tatsache: Tanzen fordert nicht nur körperlich, sondern auch geistig: Rhythmus und Koordination fördern die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, seine Struktur und Funktion während des gesamten Lebens an neue Erfahrungen und Bedingungen anzupassen. In den Wechseljahren – wenn der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt und das Risiko kognitiver Einbußen steigt – kann regelmäßiges Tanzen also einen wertvollen Beitrag für ein fittes Oberstübchen leisten.
Tanzen als psychosoziales Kraftpaket für die Seele
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Gerade während der Wechseljahre, wenn sich die eigene Identität und das Selbstwertgefühl häufig verändern, bietet Tanzen emotionale Stärkung. Die rhythmische Bewegung zur Musik fördert die Ausschüttung von Glückshormonen wie Endorphinen und Serotonin. Gleichzeitig wirken Gruppentanzkurse und Tanzveranstaltungen sozial verbindend und schaffen Gemeinschaftserlebnisse, die etwaigen Einsamkeitsgefühlen spielerisch und unverkrampft entgegenwirken können.
Tanzen als Fitnesstraining: Knochendichte bewahren
Neben den mentalen und emotionalen Vorteilen hat Tanzen auch handfeste physische Effekte: Die Bewegung stärkt die Muskulatur, verbessert die Gelenkigkeit und fördert die Balance – gerade in einer Lebensphase, in der viele Frauen über Muskel- und Gelenkbeschwerden klagen. Regelmäßiges Tanzen kann auch die Knochendichte positiv beeinflussen – ein wichtiger Aspekt zur Vorbeugung von Osteoporose.
Tanzen, Testosteron und Andropause: Auch für Männer ideal
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Wissenschaftliche Studien bestätigen die positiven Effekte des Tanzens in den Wechseljahren. Eine davon – die auch in der Zeitschrift Menopause der North American Menopause Society veröffentlicht wurde – zeigt, dass Frauen, die dreimal pro Woche tanzten, ihre Körperzusammensetzung, also den prozentualen Anteil an Fett-, Knochen- und Muskelmasse, und ihre Stoffwechselgesundheit verbesserten und gleichzeitig ihr Selbstwertgefühl stärkten.
Die positiven Effekte des Tanzens gelten aber auch für Männer in der Andropause. Während dieser Lebensphase kommt es zu einem Rückgang des Testosteronspiegels, was sich auf Stimmung, Muskelmasse, Knochendichte und kognitive Fähigkeiten auswirken kann. Studien zeigen, dass Tanzen bei Männern die körperliche Fitness verbessert, die geistige Leistungsfähigkeit fördert und das soziale Wohlbefinden stärkt, verriet Dr. Dance in der Fachzeitschrift Tanzen, das Magazin in diesem Zusammenhang: Wenn ich vor einem großen Publikum stehe, sind auch immer viele Männer unter den Zuhörern. Ich erzähle daher gerne über meine Forschungsergebnisse, die besagen, dass Männer mit hohen Testosteron-Leveln als die besten Tänzer eingeordnet werden. Das ist natürlich etwas, das Männer wollen. Und wenn ich darüber rede, dann wird Tanzen schnell zu etwas sehr Erstrebenswertem!
Fazit: Tanzend statt leidend durch die Wechseljahre
Tanzen kann nicht nur die körperliche Fitness und die geistige Leistungsfähigkeit fördern, sondern auch das emotionale Wohlbefinden stärken. Es verbindet Menschen in Bewegung, schafft positive Erlebnisse und hilft dabei, mit den Herausforderungen der Lebensmitte besser umzugehen. Gerade in den Wechseljahren bietet Tanzen somit eine lebensbejahende und ganzheitliche Möglichkeit, Körper und Geist im Einklang zu halten. Und es macht jede Menge Spaß, gemeinsam oder auch solo auf die Piste zu gehen – vor allem wenn man vor Mitternacht wieder brav im Bettchen liegt.
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