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TV-Tipp: Alles über Wechselweise.net bei "What the FEM?"

Die Wechseljahre und der kommende wechselweise MenoDay stehen im Mittelpunkt einer feministischen Talksendung. Premiere: 12.Oktober 2023.

"What the FEM?" ist das erste feministische TV-Format im österreichischen Fernsehen. Journalistin und Moderatorin Juliane Ahrer stellt in ihrem selbst konzipierten und gestalteten 25-minütigen TV-Talk genderpolitische Fragen zu gesellschaftsrelevanten Themen, die mehr Gehör benötigen. Jede Folge von "What the FEM?" widmet sich einem neuen Thema, die Palette ist breit gefächert. Gender Pay Gap, die Frauenquote und Altersarmut werden ebenso behandelt wie körperliche und emotionale Gewalt gegen Frauen oder physische und mentale Gesundheit.  

Auch Wechselweise durfte auf Julianes Couch Platz nehmen: Die TV-Erstausstrahlung findet am Donnerstag, den 12. Oktober, um 20 Uhr auf W24 statt, danach ist die Sendung online und für alle abrufbar. Wechselweise-Redakteurin Janina Lebiszczak beantwortet darin alle Fragen rund ums entspannte Älterwerden, Strategien gegen das Hormonchaos und neue Freiheiten und gibt außerdem einen Vorgeschmack auf den MenoDay am 15. Oktober.  

Wir haben eine Gegeneinladung ausgesprochen und die Frau hinter „What the FEM“ vor den Vorhang geholt. Das Ergebnis: Ein spannendes Interview mit Juliane Ahrer über Altersdiskriminierung, Anerkennung und Sichtbarkeit für Frauen aller Formen, Farben und Altersgruppen. 

Was bedeutet Feminismus für dich? 

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Juliane Ahrer: „Dass man sich für andere Menschen einsetzt, egal welche Herkunft, Hautfarbe oder welches Geschlecht. Am meisten identifiziere ich mich mit dem intersektionalen Feminismus. Dieser besagt, dass im Feminismus mehr miteinbezogen gehört als nur das Geschlecht, sondern auch andere Merkmale wie soziale Herkunft, Hautfarbe, körperliche Beeinträchtigung oder sexuelle Orientierung. Und diesen Ansatz finde ich sehr spannend.  

In meiner Sendung „What the FEM?“ versuche ich so viele Meinungen und Perspektiven wie möglich aufzuzeigen und abzubilden. Wichtig ist mir auch, dass wir erkennen in welch patriarchaler Welt wir leben. In jeder Folge schauen wir uns deshalb ein feministisches Thema genauer an, denn noch immer sitzen vorwiegend Männer in Österreichs Chefetagen, Frauen verdienen im Durschnitt um fast 20 Prozent weniger. Diese Zahlen kennen wir alle und hören sie so oft, aber es passiert einfach viel zu langsam etwas.  

Es gibt so viele Gruppen, die unter dem Patriachat leiden, queere Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung oder eben Frauen. Ich möchte nicht, dass der Weg zur kompletten Gleichstellung der Geschlechter noch 300 Jahre dauert, so wie das die UN vorhergesagt hat. Deswegen ist mir „What the FEM“ ein besonderes Anliegen. Die Schauspielerin Verena Altenberger hat in einem Interview mal gesagt, wir müssen uns so wie in einem Seifenkistenrennen gegenseitig pushen. Wer gerade Schwung hat, zieht den anderen nach vorne – bis alle an der Ziellinie der Gleichberechtigung angekommen sind. Diesen Gedanken finde ich sehr schön.“ 

Was und wer hat dich in dieser Hinsicht geprägt? 

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Juliane Ahrer: „Ich komme aus einer Familie mit sehr vielen Frauen. Bei uns wurde und wird über Gefühle gesprochen, wir halten zusammen und lassen uns nichts gefallen – das hat mich sicher sehr geprägt. Auf meinem beruflichen Weg habe ich mir viele weibliche Fernsehmoderatorinnen und Journalistinnen zum Vorbild genommen.  Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Deshalb ist mir wichtig zu betonen, dass der Job der TV-Moderation viel mehr Diversität benötigt. Denn viele von ihnen sind weiß und blond so wie ich, da war es vielleicht auch einfacher für mich mit diesen zu identifizieren. Diese Vorbilder brauchen auch schwarze Mädchen oder asiatisch Aussehende.  

Ich wünsche mir diversere Role Models in Politik, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft – in welcher Branche auch immer. Und zu guter Letzt haben mich sicher auch die Sozialen Medien geprägt. Man hat oft das Gefühl, sie bringen nur Schlechtes, aber ich finde in Sachen Vorbilder und Vernetzung tun sie viel Gutes. So bin ich auf tolle Feministinnen gestoßen, die mir Mut gemacht haben, meinen eigenen feministischen Weg zu gehen.“ 

Welche deiner Gäste sind dir besonders im Gedächtnis geblieben? 

Juliane Ahrer: „Alle haben so unglaublich Spannendes erzählt, dass es schwer ist einige hervorzuheben. Aber ich werde es trotzdem versuchen. Am meisten betroffen und schockiert hat mich die Folge über Gewalt an Frauen mit der Journalistin und Autorin Yvonne Widler. Sie hat das Buch „Heimat bist du toter Töchter“ geschrieben und sich mit vielen Femiziden in Österreich auseinandergesetzt. Sie spricht in ihrem Buch zum Teil nicht von Morden, sondern von Hinrichtungen. Das hat mich besonders schockiert, denn mit Worten wie „Beziehungsdrama“ verschleiern wir die Wahrheit hinter diesen grausamen Taten. Hier sind auch die Medien gefragt!  

Auch Verena Titze ist mir stark in Erinnerung geblieben. Eine ehemalige PR-Mitarbeiterin und mittlerweile Autorin und Kabarettistin, die mit mir über ihr Burnout und ihre Alkoholsucht spricht. Ein starkes Vorbild in dieser Hinsicht. Denn vor allem Alkoholsucht bei Frauen wird gerne unter den Tisch gekehrt. Und auch Drag Queen Candy Licious oder Fat-Accaptence-Aktivistin Ina Holub haben mich mit ihren Geschichten schockiert und zugleich begeistert. Ihnen schlägt so viel Hass in unserer Gesellschaft entgegen, und sie setzen sich mit ihrem Weg so sehr für andere ein, das ist bewundernswert.“ 

Warum sollte Feminismus für jeden etwas sein – Mann, Frau, jung, alt, queer, straight? 

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Juliane Ahrer: „Ich finde es extrem wichtig, dass sich bereits junge Frauen, Mädchen und auch Burschen mit feministischen Themen beschäftigen. Nur durch dieses Normalisieren kann sich etwas in unserer Gesellschaft verändern. In meiner Schulzeit sind Feministinnen als alte, verbitterte Frauen betrachtet worden. Dass der Feminismus modern und hip geworden ist, finde ich einerseits gut, andererseits wird er natürlich für Werbezwecke ausgenutzt und von vielen nicht richtig interpretiert. Das ist schade. Aber zumindest rückt der Hype wichtige Themen in den Vordergrund, die ja Frauen wie Männer betreffen. Denn von den negativen Auswirkungen des Patriarchats sind natürlich auch Männer betroffen. Wichtig ist dabei, dass sich auch gesetzlich vieles ändert, unter anderem auch damit Frauen nicht in der Altersarmut landen. Kinderbetreuung muss meiner Meinung nach als Arbeit anerkannt werden.“ 

Wie kann man Altersdiskriminierung entgegenwirken? 

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Juliane Ahrer: „Ich denke, es ist ganz wichtig, dass unsere Gesellschaft lernt, älteren Menschen, und da vor allem Frauen, mehr Anerkennung zu schenken Und das fängt eigentlich schon im jungen Alter an: „Typische“ Frauenberufe müssen besser bezahlt, Kinderbetreuungsplätze weiter ausgebaut, die Väterkarenz attraktiver werden.  

Zudem müssen ältere Frauen mehr Sichtbarkeit bekommen. In der Politik, der Wirtschaft, den Medien - überall. In meiner Berufssparte, den Medien, vermisse ich immer noch ältere Frauen in Führungspositionen oder auch am Bildschirm. Leider ist es meist noch so, dass ältere cis-Männer an den Hebeln der Macht sitzen, und die beschließen dann, dass eine ältere Frau vor der Kamera nichts zu suchen hat. Ich denke, das wäre anders, würden mehr Frauen in den Geschäftsführungen sitzen. Auch dieses „Moderatorinnen müssen jung und schön sein“ ist längst überholt. Moderatorinnen müssen unterhalten, informieren, intelligent sein und einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringen. Generell muss eine gewisse Ausgewogenheit zwischen jung und alt herrschen. Denn die Alten können von den Jungen lernen, und umgekehrt. Alt sein wird negativ konnotiert, aber das Älterwerden trifft uns alle einmal. Ich denke, die Angst davor treibt uns in die Altersdiskriminierung.“ 


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