Frauengesundheit zum Hören: Dr. Christian Matthai startet Podcast
Mit Ladies Cut startet Hormonexperte und Vitalstoffmediziner Dr. Christian Matthai einen neuen Podcast im Sinne der Frauengesundheit. Zuhören lohnt sich.
Dr. Christian Matthai gilt als eine der ersten Anlaufstellen, wenn es um Ernährung, Bewegung und Hormone geht – auch deshalb ist seine Praxis so ausgebucht, dass er keine neuen Patientinnen aufnehmen kann. Aus den gängigsten Themen seiner Patientinnen hat er jetzt einen Podcast gestartet. Diese Themen dürfen wir erwarten:
Ihr Podcast Ladies Cut erklärt Medizin, Hormone und Alltagsthemen mit viel Wiener Schmäh: Braucht Frauenmedizin mehr Humor?
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Dr. Matthai: Ich meine, dass man das Leben mit all seinen Herausforderungen und Überraschungen generell mit mehr Humor nehmen sollte. Unser Podcast soll nicht nur informativ und hilfreich, sondern auch unterhaltsam sein. Ganz abgesehen davon kann ich der Aussage Lachen ist die beste Medizin durchaus etwas abgewinnen. Aktuell erscheinen wir alle zwei Wochen, immer donnerstags. Die ersten beiden Folgen sind bereits online. Wir haben knapp 50 Themen ausgesucht, die wir in Folgen aufarbeiten wollen. Dazu zählen alle möglichen Gesundheits- aber auch philosophische Themen, z.B. möchten wir in einer Folge über das Tabuthema Tod sprechen.
Wie wichtig ist Ihnen Leichtigkeit im Umgang mit ernsten Themen?
Dr. Matthai: Sobald Menschen durch Symptome oder Beschwerden belastet sind, sollte man diese ernst nehmen. Man muss dabei aber nicht immer ernst sein.
Welche Erfahrungen aus Ihrer Praxis haben Sie besonders geprägt und fließen nun in das Projekt ein?
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Dr. Matthai: Hormonelle Probleme gehören zu den häufigsten Gründen, warum Frauen mich in der Ordination aufsuchen. Auch deshalb braucht und bekommt der hormonelle Wechsel einen besonderen Stellenwert. Neben diesem so wichtigen Thema möchte ich im Laufe der Monate aber ganz gezielt in die Tiefe verschiedener Bereiche eintauchen. Das Thema chronische Müdigkeit findet genauso seinen Platz wie Schlafstörungen, Depressionen oder Übergewicht. Wir versuchen, alle wichtigen und interessanten Bereiche abzudecken.
Warum ist gerade jetzt der richtige Moment für dieses Projekt, obwohl es bereits viele Angebote gibt?
Dr. Matthai: Ich bin der Meinung, dass es hier gar nicht genug Angebot geben kann. Je mehr Menschen über sich, ihren Körper und die Möglichkeiten die Gesundheit zu unterstützen Bescheid wissen, desto besser.
Das Projekt Podcast ist mir schon lange ein Bedürfnis. In der Vergangenheit war ich oft zu Gast in anderen Podcasts, und das hat mir immer Spaß gemacht. Ich bin in der Ordination so ausgebucht, dass ich keine neuen Patientinnen mehr aufnehmen kann. Der Podcast soll ein Sprachrohr sein, in der Hoffnung, wenigstens über diesen Kanal ein bisschen weiterhelfen zu können. Ich persönlich höre viele Podcasts, der wissenschaftlichen Podcast von Prof. Andrew Huberman zählt zu meinen Favoriten.
Was verbindet Sie mit Barbara Kaudelka, ihrer Co-Host, und was hat den Ausschlag gegeben, gemeinsam einen Podcast zu starten?
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Dr. Matthai: Barbara und mich verbindet eine langjährige Freundschaft. Und sie schenkt mir auch ihr Vertrauen als Frauenarzt. Mir war es wichtig medizinische Inhalte im Dialog zu besprechen. Sie ist eine Frau in den 40ern, sie steht mitten im Leben und konnte bereits viel Lebenserfahrung sammeln. Dennoch hat sie noch Fragen und Sorgen, die ihr am Herzen liegen. Sie ist das Bindeglied zwischen mir und den Zuhörerinnen. Und humorvoll ist sie auch.
Welche Frauen wollen Sie ansprechen?
Dr. Matthai: Alle Interessierten. Die Themen sind wahrscheinlich für alle Frauen ab Mitte 30 besonders interessant.
Ihr Podcast heißt Ladies Cut. Warum brauchen Frauen ein eigenes Stück Fleisch auf dem Teller, sowohl metaphorisch als auch buchstäblich?
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Dr. Matthai: Der Titel Ladies Cut soll sinnbildlich für das Beste für die Frau oder auch zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Frau stehen. Abgesehen davon leiden viele Frauen unter einem Eisenmangel, hier kann ein Stück Fleisch am Teller tatsächlich nur von Vorteil sein.
Sie sprechen von Ihrem medizinischen Ansatz immer wieder als ganzheitlich. Was verstehen Sie darunter? Viele denken dabei ja eher an das Gegenteil von wissenschaftlich.
Dr. Matthai: Das sehe ich nicht so. Ganzheitlich bedeutet interdisziplinär. Ganzheitlich heißt über den Tellerrand hinausblicken. Ganzheitlich bedeutet die Ernährung, die Bewegung, das mentale und seelische Wohlbefinden oder auch die Vitalstoffmedizin immer in die Behandlungen miteinzubeziehen. Ich verbinde die beiden Welten der Schul- und der Komplementärmedizin sinnvoll miteinander. Und genau das wünschen sich meine Patientinnen von mir. Ich wollte immer schon der Arzt für die Frau sein und nicht nur der, der den Krebsabstrich abnimmt.
Ihre Praxis ist überlaufen, viele Frauen bekommen keine Termine. Was muss sich ändern, damit alle Frauen die Arzttermine bekommen, die sie brauchen?
Einerseits haben wir das Problem, dass Kassenärzte sehr oft zu wenig Zeit haben, um all die Dinge besprechen zu können, die den Menschen am Herzen liegen. Wahlärzte haben mehr Zeit, sind jedoch oft so überlaufen, dass sie auch nicht für alle da sein können. Obendrein gibt es einige Frauenthemen, die weder im Medizinstudium noch in den Facharztausbildungen den notwenigen Stellenwert bekommen. Es fehlt somit auch oft an adäquater Ausbildung bzw. Wissen. Die Endokrinologie (= die Lehre der Hormone) ist und bleibt ein sehr komplexes Thema.
Was soll Ladies Cut im Leben der Hörerinnen bewirkt?
Ich wünsche mir, dass die Zuhörerinnen sich von uns gut unterhalten fühlen und dabei noch hilfreiche Informationen erhalten, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben.
Ihr Slogan lautet Gesundheit ist eine Frage des Lebensstils - was meinen Sie konkret damit?
Ich möchte Menschen dazu motivieren, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Viele Erkrankungen wären vermeidbar, wenn wir uns gesund ernähren, uns ausreichend bewegen, gut schlafen und dem seelischen Wohlbefinden mehr Beachtung schenken würden. Wenn ich das kann, können Sie das auch!
Welche Missverständnisse rund um Gesundheit möchten Sie aufbrechen?
Ein gesundes Leben zu führen ist keinesfalls mit einem Verlust an Genuss oder Lebensqualität verbunden!
Und welche Botschaften sollen im besten Fall bei den Hörerinnen hängen bleiben?
Es gibt für jedes Problem eine Lösung! Wir kriegen das hin!
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