Wie Freundschaften uns jung und gesund erhalten können

Gute Beziehungen sind der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben. Wie soziale Bindungen uns stärken und warum es nie zu spät ist, neue Kontakte zu knüpfen.

Studien zeigen, dass Menschen mit starken sozialen Bindungen länger leben, gesünder bleiben und ein geringeres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken. Foto: iStock/Pekic

Stell dir vor, du verbringst einen gemütlichen Abend mit guten Freundinnen: Ihr tauscht Geschichten aus, lacht gemeinsam, du fühlst dich warm und geborgen. Dieses Gefühl der Verbundenheit und Nähe ist besonders im Alter höchst wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit – obwohl soziale Beziehungen in jedem Lebensabschnitt eine entscheidende Rolle spielen.

Alleinsein ist nicht gleich Einsamkeit

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Wer allein ist, ist nicht unbedingt einsam, und wer einsam ist, ist nicht unbedingt alleine: Alleinsein kann eine bewusste Entscheidung sein, eine Zeit der Ruhe und Reflexion, die wir manchmal brauchen, um uns zu erholen und Kraft zu schöpfen. Manchmal hilft es, Zeit mit sich selbst zu verbringen und die eigene Gesellschaft zu genießen, um sich dann gut ausgeruht und voller neuer Energie zurück ins Sozialleben zu stürzen.

Einsamkeit hingegen ist das schmerzliche Gefühl, isoliert und von Anderen abgeschnitten zu sein. Es geht dabei weniger um das Fehlen von Menschen um uns herum als vielmehr um das Fehlen von erfüllenden Beziehungen. Wir können uns inmitten einer Menschenmasse einsam und verloren fühlen, wenn wir nicht das Gefühl haben, gesehen und verstanden zu werden.

In Gesellschaft reist es sich besser

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Stell dir vor, du reist auf einer langen Straße und neben dir fahren verschiedene Fahrzeuge, die dich über kürzere oder längere Zeit auf deiner Fahrt begleiten. Manche davon bleiben über viele Jahre hinweg an deiner Seite, wie enge Freund:innen oder Familienmitglieder. Andere begleiten dich nur eine kurze Strecke – vielleicht eine Arbeitskollegin, mit der du eine Zeit lang engen Kontakt hattest, oder ein Nachbar, der später weggezogen ist. Ein starker sozialer Konvoi – bestehend aus Menschen, die dich verstehen und unterstützen – kann im Alter ein wichtiger Schutz vor Einsamkeit sein. Es sind nicht nur die Anzahl der Beziehungen, sondern vor allem deren Qualität, die zählt: So kann ein tiefes, vertrauensvolles Gespräch mit einer Freundin mehr bewirken als viele oberflächliche Kontakte.

Warum unsere Beziehungen so wichtig sind

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Glückliche und gesunde Beziehungen haben eine tiefgreifende Wirkung auf unser Leben. Studien zeigen, dass Menschen mit starken sozialen Bindungen länger leben, gesünder bleiben und ein geringeres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken.

Die Harvard Study of Adult Development ist eine der längsten Studien zur Frage, was Menschen wirklich glücklich macht. Über 75 Jahre hinweg wurden mehrere hundert Menschen von der Jugend bis ins hohe Alter begleitet, um herauszufinden, was ihr Leben zufrieden und gesund gemacht hat. Die Ergebnisse sind für uns alle relevant: Nicht Geld, Ruhm oder beruflicher Erfolg machen uns glücklich, sondern gute soziale Beziehungen. Es sind die Verbindungen zu den Menschen um uns herum, die unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Die Forscher betonen ebenfalls, dass es eher weniger um die Anzahl der Beziehungen geht, sondern mehr um deren Qualität: Enge, vertrauensvolle Beziehungen sind der Schlüssel zu einem langen und glücklichen Leben.

Doch nicht nur unsere Gesundheit profitiert von guten Beziehungen. Auch unsere geistige Leistungsfähigkeit bleibt länger erhalten, wenn wir uns regelmäßig mit anderen Menschen austauschen. Interaktionen mit anderen Menschen fördern das Gedächtnis und helfen, Stress abzubauen, was besonders im Alter von großem Wert ist.

Community macht (auch innerlich) stark

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Eine spannende Theorie aus der Psychologie besagt, dass ein Teil unseres Selbstwertgefühls aus den Gruppen stammt, denen wir uns zugehörig fühlen. Im Alter können das zum Beispiel Freunde, Nachbarn oder die Yogagruppe sein. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe gibt uns das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein – und das stärkt unser Selbstbewusstsein und verleiht unserem Leben Sinn. Außerdem gibt es uns ein Gefühl der Sicherheit, zu wissen, dass wir nicht allein sind. Besonders in schwierigen Zeiten ist es tröstlich, Halt und Unterstützung in einer Community zu finden. Vielleicht bist du bereits Teil einer solchen Gemeinschaft oder hast mit dem Gedanken gespielt, neue Freunde zu finden – denk dran, es ist nie zu spät, neue Kontakte zu knüpfen!

Tipps für mehr Gemeinschaft im Alltag

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du “sozial fit” bleiben kannst. Hier sind einige Tipps:

Neue Aktivitäten ausprobieren: Ob ein Malkurs, eine Wandergruppe oder ein Sprachkurs – neue Hobbies bieten die Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen und gemeinsam Freude zu erleben.

Soziale Kontakte pflegen: Halte den Kontakt zu Freundinnen und Familie aktiv aufrecht. Kleine Gesten wie ein Anruf oder eine kurze Nachricht können viel bewirken.

Zeit allein genießen: Alleinsein muss nicht negativ sein. Nutze die Zeit für dich selbst, um dich zu erholen, neue Interessen zu entdecken oder einfach nur die Ruhe zu genießen.

Freundschaften zu jüngeren und älteren Personen schließen: Ein vielfältiger Freundeskreis bereichert das Leben. Jüngere Menschen bringen frische Perspektiven, während ältere Freund:innen wertvolle Lebenserfahrung teilen können.

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