Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen – die Wechseljahre sind für viele Frauen eine Phase der körperlichen und seelischen Umstellung. Femtech-Anwendungen – digitale Tools speziell für die Frauengesundheit – gewinnen als alltägliche Begleiter in dieser Lebensphase zunehmend an Bedeutung. Sie helfen dabei, Symptome einzuordnen, das eigene Wohlbefinden im Blick zu behalten und die Selbstwirksamkeit zu stärken.
Technologie trifft Lebenswirklichkeit
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Der Begriff Femtech steht für Female Technology und umfasst Apps, Wearables und digitale Angebote, die sich auf verschiedene Bereiche der Frauengesundheit konzentrieren – von Zyklustracking über Fruchtbarkeit bis zu Menopause und mentaler Gesundheit. Immer mehr dieser Anwendungen richten sich gezielt an Frauen in der Lebensmitte.
Eine dieser Entwicklungen ist femfeel, eine App, die Frauen durch die Wechseljahre begleitet. Entwickelt wurde sie von Marie Reger, die aus einer sehr persönlichen Erfahrung heraus handelte: Meine Mutter hatte während ihrer Wechseljahre kaum Zugang zu verlässlichem Wissen oder Unterstützung. Diese Lücke wollte ich schließen, erzählt Reger. femfeel bietet heute nicht nur fundierte Informationen, sondern auch praktische Hilfen für den Alltag.
Besser verstehen, was im Körper passiert
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Viele Frauen berichten von unspezifischen Beschwerden: Müdigkeit, Unruhe, Gereiztheit – doch sie können diese nicht richtig zuordnen. Hier hilft die strukturierte Selbstbeobachtung, sagt Reger. femfeel bietet dafür eine Tracking-Funktion, mit der Nutzerinnen Symptome, Ernährung, Schlafqualität oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dokumentieren können. Die App erstellt daraus übersichtliche Auswertungen, mit denen sich Muster und Zusammenhänge erkennen lassen. Das kann enorm entlasten – man sieht, was sich verändert hat und bekommt ein Gefühl für den eigenen Verlauf.
Mentale Gesundheit nicht vergessen
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Gerade in den Wechseljahren spielt die Psyche eine große Rolle – und wird doch oft vernachlässigt. Reger betont: Viele Frauen fühlen sich plötzlich traurig, erschöpft oder gereizt, wissen aber nicht, ob das 'normal' ist. Digitale Angebote können helfen, das eigene Erleben besser einzuordnen und achtsamer mit sich selbst umzugehen. femfeel bietet einfache Reflexionsübungen, Tagebuchfunktionen und Impulse zur Selbstfürsorge – kein Ersatz für eine Therapie, aber ein möglicher erster Schritt zur Selbstklärung.
Besser vorbereitet in die Sprechstunde
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Ein weiterer Pluspunkt digitaler Begleiter: Sie helfen, Arztgespräche gezielter zu führen. Reger erklärt: Wir arbeiten daran, dass Nutzerinnen ihre erfassten Daten exportieren können – als Übersicht über Beschwerden, Stimmungen oder Veränderungen. Gerade bei kurzen Terminzeiten in der Praxis kann eine solche Zusammenstellung helfen, schneller auf den Punkt zu kommen und sich besser verstanden zu fühlen.
Veränderung aktiv gestalten
Zentraler Gedanke vieler Femtech-Angebote ist die Stärkung der Selbstwirksamkeit. Wer weiß, was im eigenen Körper passiert, kann informierter entscheiden – über Behandlungsmöglichkeiten, Lebensstil oder einfach über den nächsten kleinen Schritt. Es geht nicht darum, alles im Griff zu haben, sagt Reger. Sondern darum, handlungsfähig zu bleiben – auch mitten im Wandel.
Neue Gewohnheiten etablieren
Die Wechseljahre können auch Anlass sein, eingefahrene Routinen zu hinterfragen. femfeel unterstützt dabei mit kleinen Impulsen zu Bewegung, Ernährung oder Achtsamkeit – nichts Radikales, sondern machbare, alltagstaugliche Anregungen, so Reger. Schon kleine Veränderungen können das Wohlbefinden nachhaltig verbessern.
Fazit:
Femtech ist keine Zauberlösung – aber ein wertvoller Begleiter. Wer sich in einer Phase des Umbruchs befindet, kann durch digitale Angebote wie femfeel Orientierung, Unterstützung und neue Perspektiven gewinnen. Und vielleicht auch das gute Gefühl, nicht allein zu sein.
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