Gamechanger: Hormonfreie Medikamente gegen Hitzewallungen & Co.
Weniger schwitzen, besser schlafen: Zwei neue Substanzen sollen auch abseits der Hormonersatz-Therapie für Linderung der typischen Symptome sorgen.
Fezolinetant gegen menopausale Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen ist kein Hormon und wirkt über den Hypothalamus, also direkt im Gehirn. Foto: iStock/Highwaystarz-Photography
Es gibt eine Gruppe von Frauen, die im Wechsel auf keinen Fall eine Hormonersatztherapie machen darf: Patientinnen nach einem hormonabhängigen Brustkrebs. Gerade diese Frauen leiden allerdings oft besonders stark unter Hitzewallungen. Und die wiederrum zählen zu den häufigsten Beschwerden der Peri-Menopause. Ob untertags in den unpassendsten Situationen oder nachts, wenn die unerwarteten Schübe die Schlafqualität beeinträchtigen: Es nervt, es nässt, es zehrt aus.
Die Wahl der Waffen fällt von Frau zu Frau unterschiedlich aus, manche schwören auf Kräuter wie Traubensilberkerze, Frauenmantel oder Salbei, andere gehen Eisbaden oder in die Kältekammer. Seit Anfang des Jahres bereits ist in Großbritannien ein neues Medikament zugelassen, das von vielen Mediziner:innen als echter Gamechanger eingestuft wird. Nun ist es auch in Deutschland am Markt und sorgt dort für einiges Aufsehen.
Der Thermostat im Gehirn wird reguliert
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Was steckt dahinter? Das in den hypothalamischen Zellen gebildete Neuropeptid Neurokinin-B ist zusammen mit den Östrogenen für die Thermoregulation des Körpers verantwortlich. Die (vor den Wechseljahren ausreichend vorhandenen) Östrogene hemmen als Gegenspieler das Neurokinin B, sodass ein Temperaturgleichgewicht besteht. Sind die Östrogene vermindert, so erweitern sich die Hautgefäße, es treten verstärkt vasomotorischen Reaktionen auf – sprich die gefürchteten Schweißausbrüche.
Fezolinetant gegen menopausale Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen ist kein Hormon und wirkt über den Hypothalamus, also direkt im Gehirn. Durch die Substanz wird das Neurokinin-B blockiert, sodass keine Aktivierung stattfinden kann. So weit, so fach-chinesisch.
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Einfacher erklärt, klingt das so: Sinkt der Hormonspiegel in den Wechseljahren, wird Gleichgewicht zwischen Gas und Bremse zugunsten des Gaspedals verschoben. Mit dem neuen Medikament sollen Frauen wieder ins (trockene) Gleichgewicht kommen. Ob sich Fezolinetant in der Langzeitanwendung aber bewähren wird, bleibt abzuwarten. Im Beipackzettel sind einige Einschränkungen für die Anwendung angeführt, meint Prof. Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie: Es wäre erfreulich, wenn man weibliche Hormone nicht mehr zur Linderung oder Vermeidung von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen einsetzen müsste. Dafür werden auch zahlreiche pflanzliche und Alternativpräparate verwendet.
Hoffnung für Frauen, die hormonfrei bleiben wollen
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Mit Elinzanetant gibt es einen weiteren NK-Rezeptorantagonisten in klinischer Prüfung, ein Zulassungsantrag für diese Substanz ist bei europäischen Arzneimittelbehörde EMA allerdings noch nicht eingetroffen. Nun berichtet die Firma Bayer, dass es bald so weit wäre und macht mit einer Phase-II-Studie weitere Hoffnungen auf Hilfe in den Wechseljahren. Und dieses kommt mit einem Upgrade daher: Bereits jetzt sei eine statistisch signifikante Verringerung der Häufigkeit und des Schweregrads von vasomotorischen Symptomen unter Elinzanetant im Vergleich zu Placebo gezeigt worden, überdies sollen die beiden Studien auch eine Verbesserung von Schlafstörungen gezeigt haben.
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Der Pharma-Konzern erhofft sich davon Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr, denn die Nachfrage ist enorm: Elinzanetant wäre eine Alternative für Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten oder eine solche aus gesundheitlichen Gründen (u.a. Vorgeschichte von Krebs, Blutgerinnseln, Lebererkrankungen, vaginalen Blutungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt) nicht nutzen können. Der vielversprechende Medikamenten-Kandidat wird aktuell in eine weitere Studie auch an Brustkrebspatientinnen getestet. Diese leiden oft unter typischen Wechseljahresbeschwerden, da Hormonsenkungstherapien zu einem niedrigeren Östrogenspiegel führen. Spannende Nachrichten jedenfalls – wir bleiben dran und berichten weiterhin über die versprochenen Lichtblicke aus der Pharmazeutik.
Spannender Beitrag und wäre für mich eine Option gewesen. Wenn ich allerdings recherchiere, finde ich, dass Fezolinetant nicht an Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs erforscht wurde und für diese Gruppe während der Antihormontherapie und eigentlich auch danach nicht empfohlen wird.
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