Wisst ihr, was eine Situationship ist? Der Wortmix aus dem Englischen (situation und relationship) ist derzeit in aller Munde und steht für die lockere Variante einer zwischenmenschlichen Beziehung, irgendwo zwischen fester Partnerschaft und bloßer Affäre.
Gleich fix binden? Ü50 hat wenig Lust darauf
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Laut einer Studie im Auftrag der Dating-App Parship können zumindest österreichische Singles dieser Form der Beziehung wenig abgewinnen, vor allem junge Menschen wünschen sich Verbindlichkeit. Reifere sind hingegen am offensten, was unverbindliche Beziehungsmodelle angeht – und das hat uns aufhorchen lassen:
- Ab 50 scheint das Interesse an Verpflichtung stark zu sinken – nur 8 Prozent der Befragten haben großes Interesse daran.
- Zwischen 60 und 75 Jahren ist nur mehr ein Drittel bereit, sich fest zu binden, wenn der/die Richtige vor der Türe steht.
- Gleichzeitig ist diese Altersgruppe aber auch weniger genervt, wenn nicht klar ist, wohin das Kennenlernen führt. Hält sich der/die andere weitere amouröse Optionen offen, hat das kaum Auswirkungen auf das vorhandene Interesse. Vielmehr möchten sie sich selbst auch Möglichkeiten offenhalten und verzeichnen im Vergleich der Altersklassen dabei den höchsten Wert.
Das Fazit der Umfrage: Ältere Menschen verfügen über mehr Lebenserfahrung und wissen zumeist genau, was sie wollen und was realistisch erscheint. Viele von ihnen haben bereits mehrere Beziehungen hinter sich und haben tendenziell weniger Interesse, sich von Anfang an fest zu binden.
Ernst oder locker – die Schmetterlinge im Bauch leben noch!
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Ich bin mir sicher, dass die Älteren es mehr krachen lassen und viel weniger Ressentiments haben als die Jüngeren, meint auch die Hamburgerin Gabriele Pochhammer. Die erfolgreiche Partnervermittlerin für über 50-Jährige ist überzeugt, dass Lust und Liebe frische Energien freisetzen und gibt in ihrem aktuellen Buch Jung (Ü50) sucht – Habe Falten, sehe aber auch deine nicht mehr so gut (Heyne Verlag) Tipps für alle, die im fortgeschrittenen Alter auf Abenteuersuche gehen.
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Du bist im letzten Drittel angekommen. Auf was willst du denn noch warten?", fragt sie ihre Generation, auch aus eigener Erfahrung. Nach dem Tod ihres Mannes stürzte sie sich mit Anfang 60 auf die vielzitierte freie Wildbahn. Bei den ersten Schritten auf dem Dating-Parkett war sie noch ein wenig wacklig auf den Beinen, die Überzeugung dahinter allerdings blieb: Die Schmetterlinge im Bauch leben noch und sind genauso fit wie mit 20. Und auch wenn der Rest des Körpers nicht mehr aussieht wie vor 30 Jahren: Das ist beim Gegenüber ja nicht anders so Pochhammer: Ohne eine gute Portion Selbstliebe wird man allerdings weder Lust noch Liebe finden. Aus dem Alter, unbedingt gefallen zu müssen, sind wir raus. Flirten hat etwas mit Mut zu tun, Verbiegen bringt nichts.
Lust und Liebe verschwinden nicht in der Lebensmitte
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Tatsache: Das sexuelle Begehren, heftige Flirts und der Wunsch nach Liebe verschwinden nicht in der Lebensmitte – sie bleiben bis ins hohe Alter bestehen. Es ist ein Mythos, dass Frauen ab der Lebensmitte keine Lust mehr hätten, dass sie permanent trocken wären oder dass die Natur ab den Wechseljahren keinen Sex mehr für sie vorgesehen hätte. Sind wir jedoch davon überzeugt, ab einem gewissen Alter zur Askese verdammt zu sein, dann wird diese Annahme zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Wenn wir hingegen wissen, dass viele Frauen ab 50 sexuell aktiver sind als die jüngeren Generationen zwischen 20 und 30, dann geben wir auch uns selbst die Erlaubnis, erfüllte Sexualität zu leben.
Nicht nur die eingangs erwähnter Parship-Studie bestätigt das. Trotz gegenteiliger Klischees haben viele Frauen bis in ihre 70er Jahre ein aktives Sexualleben, das zeigt auch eine Umfrage der University of Michigan National Poll on Healthy Aging. 43 % der befragten Frauen über 50 gaben an, sexuell aktiv zu sein, wobei die Definition der Umfrage Streicheln, Vorspiel, Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr umfasst. Der Prozentsatz war bei den 50- bis 64- jährigen höher als bei den 65- bis 80- jährigen (53 % gegenüber 30 %) und bei denjenigen, die verheiratet sind oder einen Partner haben, höher als bei denjenigen, die keinen haben (58 % gegenüber 26 %).
Was schließen wir daraus? Egal ob lockere Liebelei oder feste Bindung – nur rein ins Vergnügen!
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