Enttabuisierung durch Unbekümmertheit: Werden wir wirklich!
Wie kann man die Wahrnehmung von Frauen, insbesondere älterer Semester, verändern? Wir haben da ein Rezept, das sich schon einmal bewährt hat.
Manche mögen es heiß: In Janinas Lebiszczaks wechselweiser Welt dreht sich alles um Selbstverwirklichung, Selbstwert und die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Sex, Katzen sowie die stetige Erweiterung des eigenen Horizonts und Humors. Foto: Markus Morianz
Enttabuisierung ist ein Prozess, das auf unterschiedlichste Weise zu seinem erfreulichen Ziel führen kann – zu mehr Freiheit und gesamtgesellschaftlichem Wohlbefinden. Man kann es laut und plakativ angehen. Amüsant und auf erfrischende Weise demaskierend. Provokant. Intellektuell und mit Bedacht. Ich finde: Am besten funktioniert es alltagstauglich. Soll speziell für Medien-Gestaltung heißen: Man integriert das zu Enttabuisierende in den Durchschnitt.
Schon als wechselweise-Gründerin Veronika Pelikan und ich in grauer Urzeit gemeinsam an der WIENERIN werkelten, präsentierten wir (mittlerweile einstige) Reizthemen nicht als solche. Ein Beispiel: In einer Geschichte über glückliche Familien wurden Regenbogenbogenfamilien selbstverständlich in Text und Bild gezeigt, aber nicht extra als Unikum betont. Glück hat viele Facetten. Die Welt ist bunt und divers.
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Warum sollte nur präsentiert werden, was mal unter Norm verstanden wurde und nicht mehr der Realität entspricht? Gerade bei gesellschaftspolitischen Geschichten achteten wir auf die Balance – und tun es noch heute. Und um diese zu erreichen, verzichteten wir auch auf moralische Überlegenheitsgefühle und Fingerzeige. Wir woll(t)en erreichen, dass die Leser:innen sich ihre Meinung aufgrund von der dargebotenen Vielfalt bilden – und ihnen dabei nichts vorschreiben. Veränderung passiert. In diesem Fall: sanft. Aber nachhaltig.
Wenn ein Tabu bröselt
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Wie könnte man diesen Prozess der nonchalanten Gesellschaftsveränderung nun auf die Wechseljahre umlegen? Ich persönlich setze da gerne auf Unbekümmertheit. Ich plaudere drauf los, schlucke Scham, kommuniziere wild herum, witzle ein wenig – und schon passieren wunderbare Dinge. Frauen und Männer machen auf. Sobald sie merken, dass ein Tabu (zumindest für jemand anderen) gar keines ist, öffnen sich ganze Scheunentore. Und alles was man wissen wollte, wird gefragt. Und alles was man so lange schon dazu sagen wollte, purzelt nur so hervor. Befreiend. Herrlich. Freie, glückliche Menschen machen eine freie glückliche Gesellschaft aus. Und: eine Gesunde.
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Auf Wechselweise.net setzen wir nicht nur auf die besten Expert:innen und echte Geschichten von echten Frauen, sondern auch auf eine gewisse Unbekümmertheit. Nicht in der Recherche, sondern in der Präsentation der Themen, natürlich. Dazu gab es unlängst wichtige Inputs von Marktforscherin Helene Karmasin. Sie entschlüsselt in ihrem Buch Die manipulative Kraft der Bilder – ein Beitrag, den ich verschlungen habe. Karamsin meint, dass es zwar eine Reihe von Bemühungen gibt, Alter bei Frauen darzustellen, allerdings: Noch immer gibt es den braven Look oder die 'skurrile Alte'. Frauen über 40 sind optisch zwar präsent, allerdings so gut wie immer in Zusammenhang mit irgendwelchen Problemen. In diesem Alter wird der weibliche Körper primär als ein defizitärer Körper gezeigt, irgendetwas ist damit nicht in Ordnung.
Mehr Diversität in der Darstellung
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Das Gegengift? Meiner bescheidenen Meinung: Siehe oben. Weg von der stereotypen Darstellung hin zu mehr Diversität. Eine Frau im Wechsel kann sportlich und knackig sein, weich und weiblich, beruflich erfolgreich und ein begnadeter Familienmensch, eine Partymaus, eine Hobby-Gärtnerin, sie kann single oder liiert sein, wild oder schüchtern, mal gut drauf und mal schlechter. Eine Frau im Wechsel ist nämlich einfach nur eine Frau, sie legt ihre Attribute und Reize nicht mit dem sinkenden Östrogenspiegel ab. Meine Bitte daher - nein mein dringender Wunsch: Werden wir wirklich!
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