Mein halbes Leben habe ich gegen das Erscheinungsbild von Cellulite gekämpft, obwohl da wenig bis nichts war. Jetzt, wo es so weit ist, kehrt Friede in meinem Körper ein.
Ein Fältchen hier und da und auch die Sache mit dem Hüftgold macht sich langsam bemerkbar: Wie eine Beauty-Journalistin, in deren Leben sich alles um das Thema Schönheit dreht, mit der Menopause umgeht? Karin Grazarollis Reise durch den Wechsel. Foto: Markus Morianz
Ich habe einer Freundin versprochen, dass das böse D-Wort in dieser Kolumne nicht vorkommt. Es ist dieses Wort, das man gerne verwendet, um das Erscheinungsbild von Cellulite zu beschreiben. Ich habe mir ein hübscheres Wort dafür überlegt. Ich nenne sie ab jetzt Wölkchen. Diese kleinen Unebenheiten, die sich bei doch immerhin 98 Prozent der Frauen an Bauch, Oberschenkeln, Po und manchmal auch Oberarmen bilden. Überall da, wo sich die Fettzellen durch das Bindegewebe durchschummeln können und eben als Wölkchen an der Hautoberfläche sichtbar werden.
Ein Hoch auf Cellulite-Cremen
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Seit ich denken kann, habe ich Angst davor, dass solche Wölkchen meinen Körper verdunkeln könnten. Und ebenso lange creme ich alles mögliche Zeug dagegen. Was um Himmels willen tust du da?, meinte meine Mama verwundert, als sie mich im Badezimmer beim Einmassieren einer klebrig-stinkenden Salbe entdeckte. Meine Cellulite bekämpfen, kam von mir, und um das Gesagte zu unterstreichen, hab? ich meine Oberschenkerl so fest zusammengeschoben, dass sogar ein Stausee Wellen geschlagen hätte. Damals war ich grad mal 15 und mit einem strahlend blauen Himmel – auch an den sogenannten kritischen Stellen – gesegnet. Ja, wir bleiben bei dem Wölkchen-Vergleich, da kenne ich nichts, liebe V.
Supermodels waren meine Vorbilder
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Unzufrieden war ich trotzdem. Heute vermute ich, dass perfekte Bilder schuld daran waren. Es war die Zeit von Supermodels wie Kate Moss, Cindy Crawford & Co., die mir aus Hochglanzmagazinen entgegenlächelten. Oder der perfekte Body von Gisele Bundchen, an dem sich eine junge Karin orientierte. Dass an jedem Bild ein ganzes Team an Stylisten, Make-up-Artisten, Licht- und Kameraprofis und nicht zuletzt die besten Bildbearbeiter am Werk waren, um die Mädels gar so perfekt aussehen zu lassen, ahnte ich schon. Wahrhaben wollte ich es nur nicht.
Mit hartem Training & Pflege zum Traumbody?
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Und deshalb hörte das Massieren, Schmieren und Dagegen-Ankämpfen nicht auf. Ja, ab und zu war ich auch in dem einen oder anderen Fitness-Studio zu Gast. In einschlägigen Artikeln – ebenfalls mit perfekten Pos, die an weißen Sandstränden inszeniert wurden, bebildert – las ich ja immer von dem Zusammenspiel aus Ernährung, Bewegung, Massagen und Cremen. Tja, von nix kommt nichts, dachte ich – und habe nix ausgelassen. Sogar während meiner beiden Schwangerschaften standen Ölmassagen mit anschließender Wechseldusche auf dem Tagesprogramm. Zumindest die markanten Dehnungsstreifen sind mir so erspart geblieben, obwohl die Waage bei jeder Schwangerschaft 20 Kilo + mehr und danachauch wieder weniger anzeigte. Obwohl ich nach außen hin tönte, dass die Geburt meiner zwei Söhne das Wunderbarste war, was mein Körper vollbracht hat, habe ich ihn weiterhin argwöhnig beobachtet, massiert und gecremt.
Die Menopausen-Cellulite macht vor niemandem Halt
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Die Wölkchen aber, die zogen auch bei mir auf. Ich denke, es ging schleichend. Also es war nicht von einem auf den anderen Tag bewölkt. Entdeckt habe ich sie auf Bikinifotos aus dem Urlaub. Und auf die Wellen geschoben, die sich im knietiefen Wasser auf Oberschenkeln und Po gespiegelt haben. Auch das kleine Bäuchlein und die Pölsterchen an den Hüften können nur eine optische Täuschung durch die Meeresspiegelung sein ?
Scherz beiseite, die menopausale Umstellung des Körpers hat auch vor mir nicht haltgemacht. Zumal meine mentale Schwächeeine totale Nahrungsumstellung nicht zulässt. Ich meine, wer kann auf Dauer Nein zu Croissants, Pizza, Pasta und griechischem Weißbrot – mit dem man den Saft auftunkt, der aus Tomaten und Olivenöl des griechischen Bauernsalates entsteht – sagen?
Neuer Körper, neue Vorbilder, happy Karin
Mittlerweile gibt es Tage, da bin ich trotz bewölkter Körperteile recht heiter. Und die werden immer mehr. Das liegt sicherlich am Alter, da wird man milder. Milder und geduldiger mit anderen und auch mit sich selbst. Vor allem mit sich selbst. Aber auch daran, dass man runder wird, also auch in sich.
Und letztendlich hat Instagram, Facebook & Co starken Frauen hervorgebracht, die zu Cellulite, Dehnungsstreifen und den vermeintlichen paar Kilo zu viel stehen und diese ungefiltert und ungeschminkt der Welt zeigen. Frauen wie Celeste Barber, Danae Mercer Ricci und Curvy Model Ashley Graham sind die weiblichen Vorbilder einer neuen, starken Generation. Mein Dank gilt ihnen und vor allem meinem lieben, starken Körper. Du bist wunderbar, so wie du bist! Massieren und cremen werde ich dich trotzdem weiterhin, was das Zeug hält – versprochen!
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